Kurz gefragt „Wichtiger Teil des deutschen Sicherheitsniveaus“

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Dr. Dipl.-Phys. Gerhard Wackerbauer , Leiter der notifizierten Produktzertifizierungsstelle Brandschutz beim ift Rosenheim. - © ift Rosenheim

GFF: Welche Bedeutung haben Brandschutztüren und -fenster in der heutigen Zeit?

Wackerbauer: Brandschutztüren und -fenster stellen ein wichtiges Teil des deutschen Sicherheitsniveaus im Brandschutzkonzept dar. Dabei ist nicht zu erwarten, dass etwa ein Großereignis – wie der Brand im Grenfell Tower in London – eine Verschärfung im Brandschutz erforderlich macht, so wie wir dies derzeit in Großbritannien sehen. Aber die Entwicklung bleibt nicht stehen. So werden wir uns durch den Kampf gegen den Klimawandel neuen Herausforderungen stellen müssen.

Wohin geht der Trend?

Eine Brandschutztür muss heute nicht nur vor Feuer und Rauch schützen, sondern auch Schallschutz, Einbruchschutz und Barrierefreiheit bieten, dabei gut aussehen und nachhaltig sein. Eine Rolle spielt zukünftig ebenfalls, dass durch die Energiewende neue Anlagen – wie Solarzellen oder Ladestationen – Einzug halten oder neue nachhaltige Materialien berücksichtigt sein müssen, wie Gründächer oder -fassaden. Das betrifft auch die Brandschutzfenster.

Wie sieht das Verhältnis aus, wer lässt bei Ihnen Türen beziehungsweise Fenster zertifizieren?

Bei Brandschutztüren sowie -fenstern ist in Deutschland die Zertifizierung schon lange für Industrie und Handwerk verpflichtend. Jedoch zeigt sich, dass eine freiwillige Zertifizierung bei Rauchschutztüren überwiegend die Industrie nutzt. Hierbei steht neben der Werbung vor allem eine kostensparende Vermeidung von Fehlern im Vordergrund.