Immer mehr Fachbetriebe stellen die eigene Fensterfertigung ein, um sich ganz auf die Montage zu konzentrieren – oder setzen von Beginn an auf dieses Geschäftsmodell. Welche Gründe sprechen dafür und wie profitieren Kunden davon? Wir haben mit Betriebsinhabern gesprochen und stellen erfolgreiche Praxisbeispiele vor.

Ob maßgefertigte Fenster und Haustüren, intelligente Glaskonzepte, Reparaturservice oder Restaurierung von Holzbauteilen: Die Glaserei Sand in Karlsruhe hat sich mit professionellen Leistungen aus einer Hand einen Namen gemacht. Vor rund fünf Jahren vollzog der Fachbetrieb einen strategischen Kurswechsel – und stellte die hauseigene Fertigung von Holzfenstern ein.
"Diese Entscheidung ist nicht von heute auf morgen gefallen. Vielmehr war es ein Prozess, der sich über mehrere Jahre hinzog", sagt Glasermeister Andreas Armbrust rückblickend. Das sei ein Kraftakt gewesen, der sorgfältig abgewogen werden musste. "Um technisch auf dem neuesten Stand zu bleiben, wären umfassende Investitionen in neue CNC-Maschinen und Lackiertechnik sowie eine räumliche Expansion notwendig gewesen", erläutert er. Nicht zuletzt sei auch die Belegschaft zunehmend an ihre Grenzen gestoßen. "Unsere Mitarbeiter standen oft noch an den Wochenenden in der Werkstatt, um die Aufträge fristgerecht abzuarbeiten", beschreibt er die hohe personelle Belastung.
Seit Einstellung der Produktion bezieht der Fachbetrieb Holzfenster und -türen von Fensterbau Schneider aus Güglingen. "Es ist viel effektiver, mit professionellen Partnern zusammenzuarbeiten, die sich ausschließlich auf die Fertigung spezialisiert haben", resümiert Armbrust. "Das garantiert schnelle Lieferzeiten und Topqualitäten." Der Hersteller habe sich etwa zur gleichen Zeit vom Endkundengeschäft verabschiedet – das habe bestens gepasst. Darüber hinaus sei Fensterbau Schneider ebenfalls ein Familienunternehmen, mit dem man die gleichen Werte teile.