Stabile Kunststoffprofile in Metallicfarbtönen Was Kunststoffprofile und Autos nun gemeinsam haben

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Eine neue Aluminium-Verbund-Technologie erlaubt stabile Profilkonstruktionen aus Kunststoff ohne Stahlarmierung. Das geringe Gewicht kommt v.a. den Monteuren zugute. Dank der neuen Oberflächentechnologie lassen sich die Kunststoffprofile zudem in Metallicfarbtönen ausführen.

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    Die stahlarmierungsfreie Kunststoff-Fensterkonstruktion Alu Inside von Schüco ist hoch wärmedämmend und einfach zu verarbeiten.
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    Mit der Oberflächentechnologie AutomotiveFinish von Schüco ist es möglich, PVC-Profile mit von der Automobilindustrie bekannten Metallicfarbtönen zu versehen.
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    Mit dem AutomotiveFinish von Schüco lassen sich durch farblich unterschiedliche Innen- und Außenbereiche individuelle Akzente setzen.

Alu Inside von Schüco ist eine auf sieben Luftkammern basierende Profilkonstruktion aus Kunststoff ohne Stahlarmierung, mit der sich nach Unternehmensangaben passivhaustaugliche Fenster in industrieller Fertigung realisieren lassen. Das Alleinstellungsmerkmal und gleichzeitig die Basis des Systems sei eine patentierte Aluminium-Verbund-Technologie: Endlos-Aluminiumbänder werden zeitparallel in Kunststoffprofile einextrudiert. Sie reduzieren laut Schüco strahlungsbedingte Wärmeverluste aufgrund ihrer reflektierenden Oberfläche und verleihen der gesamten Konstruktion eine Stabilität, die nahezu die Werte stahlarmierter Profile erreiche. Im Vergleich zur stahlarmierten Variante ist Alu Inside deutlich leichter. Das bringe u.a. Vorteile bei einer Flügelmontage mit Dreifach-Verglasung. Alu Inside von Schüco weist laut Hersteller eine für die Wärmedämmung optimale Kammeraufteilung bei 82 Millimeter Bautiefe auf. Die Verringerung der Falzluft und großvolumige zusätzliche Dämmzonen zur optionalen Aufnahme von Isolierblöcken aus Neopor sind weitere wärmedämmende Maßnahmen. Dadurch seien Uf-Werte bis hin zu 0,74 W/m2K möglich.

Passivhaustauglich und besser zu verarbeiten

Um allen Ansprüchen an die Energieeffizienz gerecht zu werden, bietet Schüco mehrere durch das ift Rosenheim als passivhaustauglich geprüfte Fenstervarianten sowie eine nach den Vorgaben des Passivhaus-Instituts in Darmstadt zertifizierte Variante für Passivhausfenster. Drei unabhängige Dichtungsebenen sorgen des Weiteren für einen hohen Schall- und Witterungsschutz. Die stahl- und dämmschaumfreien Energiesparfenster sind zudem zu 100 Prozent recycelbar. Alu Inside von Schüco weist eine Statik auf, die jener stahlarmierter Profile ähnelt. Und sollten die statischen Anforderungen dennoch einmal über Gebühr hoch sein, steht laut Schüco eine der großvolumigen Dämmzonen als zusätzliche Armierungskammer zur Verfügung. Dem Fachbetrieb bietet Schüco so ein für alle Ansprüche höchst flexibles und einfach zu verarbeitendes Profilsystem. So sei z.B. die Glasverklebung möglich, aber nicht zwingend erforderlich.

Zur farblichen Gestaltung stehen drei Verfahren zur Auswahl: die Oberflächentechnologie AutomotiveFinish von Schüco, die Kaschierung mit herkömmlichen PVC-Folien und pulverbeschichtete Aluminium-Deckschalen aus dem Sortiment Corona TopAlu von Schüco.

Metallicfarbtöne für Kunststoffsysteme

Mit der Oberflächentechnologie AutomotiveFinish von Schüco ist es möglich, Kunststoffprofile in den von der Automobilindustrie bekannten und begehrten Metallicfarbtönen auszuführen. Bei gleichbleibender Farbtonstabilität lässt sich laut Schüco ein Brillanzgrad realisieren, der in Verbindung mit sehr guter Scheuer-, Bewitterungs- sowie Chemikalienbeständigkeit hohen technischen Anforderungen genüge.

Seine Oberflächentechnologie präsentierte Schüco erstmals auf der fensterbau/frontale 2012. Für die diesjährige Messe hat das Unternehmen die Verarbeitungseigenschaften des Systems aufgewertet. In Zusammenarbeit mit dem Vorlieferanten wurde der Folienaufbau modifiziert, die Rollennutzbreite vergrößerte sich auf 1.000 Millimeter. Dadurch lassen sich laut Schüco nicht nur ausgewählte, sondern zirka 90 Prozent der flügelüberdeckenden Haustürfüllungen in Farben von AutomotiveFinish gestalten. Umfangreiche Dauerfunktionstests belegen nach Unternehmensangaben: Mit AutomotiveFinish von Schüco lassen sich hochwertige Metallicfarben dauerhaft an Kunststoffprofilen aufbringen – in einem industriellen und damit ökonomischen Verfahren. Mit dieser Technologie ausgerüstete Kunststoffprofile weisen demnach eine ebenso hohe Farb- und Witterungsbeständigkeit auf wie Profile mit Aluminium-Deckschale – bei einem attraktiven Preis. Fenster- sowie Türelemente einschließlich der Zubehörteile bauen und liefern die Profilverarbeiter damit Ton in Ton für ihre Kunden. Außer ökonomischen Ansprüchen erfüllt AutomotiveFinish von Schüco ökologische Anforderungen: Ein umweltfreundlicher Herstellungsprozess bei niedrigem Energieverbrauch und geringem Abfallvolumen ermögliche eine Lackbeschichtung der Profile ohne Lackierungsprozess. Umweltbeeinträchtigungen durch Abluft, Abwasser oder Sondermüll seien ausgeschlossen. Deshalb fördert die Deutsche Bundesstiftung für Umwelt die Technologieentwicklung für die Realisierung dieser Folie.

Die Grundlage von AutomotiveFinish ist außer der farbgebenden Schicht eine für jede Farbe einzeln formulierte spezielle Deckschicht, die den Glanzgrad und die Oberflächenstruktur bestimmt. Die Farbpalette beinhaltet zurzeit außer den am Markt dominanten Grautönen DB 703, RAL 9007, RAL 9006 noch sechs weitere Farben (RAL 450-M, RAL 630-M, RAL 750-M, RAL 350-M, RAL 140-M, Sonderfarbe White Line) für den Außen- und Innenbereich und zwei spezielle Kolorierungen für die innenseitige Raumgestaltung (Cream Line, Copper Effect).