Update zum Eigenverwaltungsverfahren VBH Deutschland stellt operativen Geschäftsbetrieb ein

Die insolvente VBH Deutschland wird ihren operativen Geschäftsbetrieb bis zum Jahresende schrittweise einstellen. Trotz intensiver Bemühungen konnte keine tragfähige Lösung für eine Fortführung des Unternehmens gefunden werden. Die Geschäftsleitung informierte die Mitarbeitenden am 6. August 2025 über die bevorstehende Stilllegung.

Das eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren von VBH Deutschland ist gut gestartet und zeigt erste Erfolge.
Bis Ende Oktober können Kunden weiterhin Bestellungen platzieren und werden in gewohnter Weise beliefert. Danach erfolgt die Bearbeitung der noch ausstehenden Aufträge und die geordnete Abwicklung. - © VBH

Am 1. Juli 2025 hatte das Amtsgericht Ludwigsburg das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der VBH Deutschland antragsgemäß eröffnet. Bereits seit Monaten führten die Geschäftsführung und der Generalbevollmächtigte mit seinem Team Gespräche mit möglichen Investoren für eine Übernahme des gesamten Unternehmens oder Teilen davon. Parallel hierzu wurden zur Absicherung des Gesamtprozesses auch andere denkbare Verfahrensabläufe vorbereitet. Die VBH Holding, Mutter der VBH Deutschland, unterstützt das Verfahren unter Einbringung personeller und finanzieller Ressourcen. Die Betriebsräte und die Mitarbeitenden der VBH Deutschland werden regelmäßig über den Stand des Verfahrens informiert.

Annahme von Bestellungen bis Ende Oktober

"Ich bedauere es sehr, dass wir keine langfristig tragfähige Lösung für die VBH Deutschland finden konnten und wir das Unternehmen zum 31. Dezember 2025 stilllegen müssen. Wir beabsichtigen, Bestellungen unserer Kunden bis Ende Oktober anzunehmen und diese bis zum Jahresende zuverlässig mit Waren zu versorgen. Wir gestalten für unsere Kunden in den kommenden Monaten eine Übergangszeit, um nach geordnetem Abverkauf der Lagerbestände einen koordinierten Übergang zu anderen Marktteilnehmern zu ermöglichen, bevor wir den Geschäftsbetrieb der VBH Deutschland geregelt herunterfahren", erklärt Fekke van Dijk, Geschäftsführer VBH Deutschland.

Bernd Grupp, ebenfalls Geschäftsführer der VBH Deutschland, ergänzt: "Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir sehr für ihr Engagement, insbesondere in den vergangenen Monaten. Auch mit unseren Lieferanten und Dienstleistern werden wir den Prozess in engem Austausch koordinieren."

450 Mitarbeitende betroffen

Für die Mitarbeitenden, deren Arbeitsplätze bis Jahresende entfallen, verhandeln Arbeitgeber und das Verhandlungsteam des (Gesamt-)Betriebsrats aktuell ein Kompensationspaket. Die Verhandlungen hierzu befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium und sollen bis Ende der dritten Augustwoche abgeschlossen werden.

VBH bietet für Fenster- und Türenbauer ein vollständiges Sortiment sowie Systemlösungen für die Herstellung und Montage von Fenstern und Türen. Dies umfasst neben Markenprodukten und Systemlösungen der Eigen­marke greenteQ unter anderem Zubehör für die Produktion und Produkte für Sicherheits­technik.

Die VBH-Gruppe ist in mehr als 20 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften präsent. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.600 Mitarbeitende, davon zuletzt noch rund 450 in Deutschland, und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 500 Mio. Euro erwirtschaftet. Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die Aktivitäten in Deutschland. In ihren Auslandsregionen ist die VBH-Gruppe erfolgreich tätig und auf Wachstumskurs.