Recycling Valerius: "Die Nachfrage nach Recyclingprodukten ist stark angestiegen."

Veka Umwelttechnik hat bereits rund 2.300 Input-Kunden im firmeneigenen Netzwerk für die Rücknahme und Wiederverwertung von alten Kunststofffenstern und Rollläden. Wir sprachen darüber mit Stefan Valerius, Technischer Geschäftsführer von Veka Umwelttechnik. 

Stefan Valerius ist Technischer Geschäftsführer der Veka Umwelttechnik in Behringen/Thüringen. Nach seinen Angaben lassen sich Kunststofffenster zu 98 Prozent wiederverwerten. - © Veka

GFF: Rücknahme und Recycling sind angesichts von Versorgungsengpässen und Störungen der globalen Lieferketten wichtiger denn je, heißt es bei Branchenverbänden und in der Bundes- und Landespolitik. Macht sich das bereits in Ihrer täglichen Arbeit bemerkbar?

Stefan Valerius: Die Nachfrage nach Recyclingprodukten ist dadurch stark angestiegen. Allerdings haben auch wir mit höheren Energie- und Logistikkosten zu kämpfen.

Rund 2.300 Betriebe sind an das Veka-Rücknahmesystem angeschlossen. Wie läuft das Verfahren ab und welche Rechte und Pflichten sind damit verbunden für die Teilnehmer?

Es gibt ein Hol- und Bringsystem für die Materialien, je nach Kundenwunsch. Unsere Anlage ist dafür ausgelegt, ausschließlich Kunststofffenster und Rollläden zu verarbeiten, deshalb ist eine Vermischung mit anderen Baumaterialien zu vermeiden. Selbstverständlich können wir als zertifizierter Entsorgungsfachbetrieb notwendige Entsorgungsnachweise ausstellen. Aktuell besteht keine Verpflichtung, Altfenster dem Recycling zuzuführen, jedoch wäre es schade, wenn dieser wertvolle Rohstoff für immer verloren gehen würde. Somit ist es unser Ziel, möglichst alle ausgebauten Kunststofffenster der Wiederverwertung zuzuführen, zumal alternative Entsorgungswege wie Verbrennung oder ähnliches deutlich teurer sind. 

Der Bereich Sanierung im Bestand wird stark wachsen in den kommenden Jahren. Entsprechend wird die Rücknahme-Menge zunehmen. Sind die vorhandenen Rücknahmesysteme dieser Entwicklung gewachsen?

Die wachsende Bürokratisierung in den Genehmigungsverfahren von Recyclinganlagen und die fehlende Planungssicherheit (z.B grenzüberschreitende Abfallverbringung) macht es nicht einfacher, notwendige Investitionen in Millionenhöhe auf den Weg zu bringen, um die zukünftig zu erwartenden Mengen handeln zu können. Hier ist der Gesetzgeber gefordert, möglichst rasch Klarheit zu schaffen.

Es gibt ein Hol- und Bringsystem für die Materialien, je nach Kundenwunsch. Unsere Anlage ist dafür ausgelegt, ausschließlich Kunststofffenster und Rollläden zu verarbeiten.

Stefan Valerius, Veka Umwelttechnik