Günther Weinbacher, Otto-Chemie „Unsere Entwicklung wird Standard werden“

Otto-Chemie ist ein Mittelständler, branchenbekannt für Know-how bei Klebstoffen, in der bayerischen Chiemsee-Region. Dass das Unternehmen das Thema Holz-Glas-Verklebungen in der Fassade nicht nur konsequent besetzte, sondern auch die erforderlichen Tests und Berechnungen, Simulationen und konstruktiven Überlegungen seit mehr als einem Jahrzehnt immer wieder an vorderster Front initiierte, ist maßgeblicher Verdienst des 56-jährigen Schulungsleiters Günther Weinbacher.

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Günther Weinbacher, ein diplomierter Betriebswirt und wohnhaft in Niederbayern, war bei Otto-Chemie Motor der Entwicklung von Klebelösungen für die Fassade. - © Kober

Tatsächlich zögerte der diplomierte Betriebswirt, einst bei Chemieriese Wacker beschäftigt, nicht lange, als im Unternehmen das neue Logistik- und Schulungszentrum am Ortstrand der oberbayerischen Gemeinde bzw. dessen Vergrößerung und Modernisierung auf die Agenda rückten. Zur Vorgeschichte: Der 56-Jährige hatte sich im Dialog mit Branchengrößen wie Peter Schober von der Holzforschung Austria, mit Prof. Dr. Peter Niedermaier von der FH Rosenheim und weiteren Wissenschaftlern, u.a. von der TU Wien, aber auch mit Hanspeter Petschenig vom gleichnamigen österreichischen Glashersteller zuvor lange Jahre mit dem technischen, konstruktiven und statischen Potenzial von Klebelösungen für die Verbindung von Glas und Holz in leistungsstarken Fassaden beschäftigt.

Der Glaube an die eigenen Möglichkeiten

Beim jüngsten GFF -Ortstermin sagt Weinbacher: „Nun hatten wir Gelegenheit, der Branche und unseren Kunden zu demonstrieren, dass wir wirklich an die Möglichkeiten dieser Technologie glauben.“ Er überzeugte die Geschäftsführer Matthias Nath (vertritt die Gesellschafter), Dr. Volker Weidmann und Johann Hafner, die Bagger rollten an. Entstanden ist ein Gebäude, das mehr als nur die Fassadentechnik von morgen abbildet; einem Unternehmen wie der Otto-Chemie, die Weinbacher mit dieser Entwicklung auf dem Weg zum Schrittmacher in der Fassade sieht, dient die filigrane Unterkonstruktion mit innovativer Holz-Glas-Verklebung als Ausweis der Corporate Identity und Beleg für die beeindruckende Leistungsfähigkeit der eigenen Produkte.

Schritt für Schritt, Bild für Bild

Dabei fällt alleine schon bei der Dokumentation auf, wie sehr das Projekt in die Zukunft weist. So werden kurz vor Schluss an der Vorderfront nochmals zwei der Glaselemente geöffnet, um dahinter Kabel und Leitungen für das in Kooperation mit dem ift mittelfristig angelegte Monitoring zu „verstecken“. Aber auch die eigentliche Verklebung, die anders als bei Standard-Metallfassaden und einkomponentigen Produkten beim Glashersteller erfolgt und für die die Klebstofffuge zwischen der Scheibe und der mittels doppelseitigem Klebeband angebrachten Holzkoppelleiste genauestens vordefiniert ist, die Vorarbeiten für die hölzerne Unterkonstruktion bis hin zur einzelnen Kantel, die verwendeten Querschnitte bei den eingesetzten Holz-Glas-Verbund-Elementen – jeder einzelne Schritt ist fotografiert, gefilmt, archiviert.

GFF dokumentiert den Fortgang der Arbeiten und die Zusammenarbeit in diesem Pilotprojekt in seiner Septemberausgabe, die am 3.9.13 erscheint.