Halle 11, A42-6 FensterCheck: U-Wert und Gasfüllgrad richtig messen

Der Gasfüllgrad von Mehrscheibenisolierglas (MIG) hat mindestens 90 Prozent zu betragen. Ob das jeweilige Produkt die Vorgabe der Güterichtlinie erreicht, zeigen im Zuge des Projekts FensterCheck entwickelte Verfahren; auch was den Ug-Wert anbelangt, finden interessierte am Stand von ZAE Bayern (Halle 11, A42-6) ein nützliches Hilfsmittel.

Messprinzip_Glaser
Siegfried Glaser berät Firmen, koodiniert F&E-Aktivitäten bei Glas, Fenster, Fassade und kümmert sich um die Verwertung der Ergebnisse; die Illustration erläutert das Messprinzip Uglass. - © Glaser

Siegfried Glaser ist in der Branche ein bekannter Mann, derzeit berät das Vorstandsmitglied des Forums Glastechnik im VDMA, firmierend unter Glaser FMB, diverse Firmen, koordiniert F&E-Aktivitäten bei Glas, Fenster, Fassade und kümmert sich um die Verwertung der Ergebnisse; unter anderem ist er tätig für das Forschungsvorhaben FensterCheck (FeC), bei dem es um ein neues, berührungslos optochemisches Verfahren zur Ermittlung des Sauerstoffgehalts geht. Daraus ergibt sich besagter Gasfüllgrad; das Besondere: Das Verfahren funktioniert mittels modernster Sensortechnik und kommt ohne die bisher übliche Verletzung des hinterher aufwändig wieder zu versiegelnden Randverbunds aus.

Nervöse Anrufer

GFF erfuhr vor zwei Jahren von dem Projekt, in dessen Verlauf es zu nervösen Anrufen von Glasherstellern gekommen sein soll. Der Grund ist klar: "Umfangreiche Untersuchungen", schreibt Glaser, "von Isoliergläsern aus unterschiedlichen Produktionsanlagen mit anschließenden Messungen der Gasfüllgrade zeigten bei nicht unerheblichen Stückzahlen deutliche Abweichungen vom Referenzwert 90 Prozent." Offenbar stellen bereits die ersten Iso-Produzenten auf das neue, zerstörungsfreie Prüfverfahren um, über das glasstec-Aussteller ZAE Bayern in Halle 11 an Stand A42-6 informiert.

Vor Ort Gewissheit

Ebenfalls neu und nicht minder interessant ist ein mobiles Messgerät zur Ermittlung des Ug-Werts von Isoliergläsern. Hierzu schreibt Glaser: "Nur bei älteren Verglasungen lässt sich der Ug-Wert recht genau aus dem Scheibenaufbau ermitteln." Gehe es um Edelgas-Füllungen oder Low-E-Schichten, sei eine solche Abschätzung fraglich, da der tatsächliche Gasfüllgrad der Verglasung und der exakte Emissionsgrad der Low-E-Schicht i.d.R. kaum bekannt seien. Mit dem neuen Uglass, ebenfalls zu sehen am Stand von ZAE Bayern, lasse sich der Ug-Wert von Isolierverglasungen künftig problemlos vor Ort ermitteln.