Kurz gefragt „Tageslicht steigert unser Wohlbefinden.“

Ulrich Lang studierte Kunststofftechnik an der FH Würzburg und arbeitet seit 34 Jahren für Warema. - © Warema

GFF: Herr Lang, warum ist die Tageslichtplanung so wichtig?

Lang: Vor der Erfindung des Kunstlichts war es für die Architekten sehr wichtig, sich Gedanken zur Ausnutzung des Tageslichts zu machen. Gebäude wurden entsprechend ausgerichtet, abgeschrägte Laibungen sorgten für mehr Tageslichteinfall. Mit der Einführung des künstlichen Lichts wurde das Tageslicht zunächst zur Nebensache. Inzwischen weiß man, wie wichtig Tageslicht für Gesundheit und Wohlbefinden ist. Transparente, lichtdurchflutete Gebäude liegen im Trend.

Auf was ist beim Zusammenspiel von Glas und Sonnenschutz zu achten?

Viele Architekten kombinieren ein Sonnenschutzglas mit einem außen liegenden Sonnenschutz. Allerdings bringt diese Kombination beim Gesamtenergiedurchlassgrad wenig Verbesserung. An bewölkten oder dunkleren Tagen im Herbst und Winter lässt ein Sonnenschutzglas kaum Tageslicht einfallen. Gerade dann ist jeder Lichtstrahl wichtig und trägt entscheidend zum Wohlbefinden bei. Viel sinnvoller ist daher die Kombination eines Wärmeschutzglases mit hoher Lichttransmission und ein guter, verstellbarer außen liegender Sonnenschutz, wie z.B. eine Außenjalousie.

Dunkler oder heller Sonnenschutz?

Je weniger Sonnenstrahlung durchgelassen wird, desto besser ist die Sonnenschutzwirkung. Das spricht eigentlich für dunkle Lamellen. Der Sonnenschutz muss jedoch auch das Sonnenlicht managen und an dunkleren Tagen viel Tageslicht in die Gebäude lenken. Das funktioniert mit einer hellen, reflektierenden Lamelle um ein Vielfaches besser.