Mit dem Inkrafttreten der Chemikalien-Verbotsverordnung am 26. Januar 2017 ist das Selbstbedienungsverbot für den Verkauf von PU-Schaumdosen aufgehoben. MDI-haltige Produkte fallen nicht länger unter die Regelung der Verordnung, sofern sie den Gefahrenhinweis H351 tragen.
Für den Handel heißt das, dass Bauschaumdosen wieder frei zugänglich im Verkaufsregal stehen dürfen. Eine persönliche Aushändigung und Unterweisung des Kunden durch einen fachkundigen Mitarbeiter ist nicht länger nötig. René van Diessen, Vorsitzender des PU-Schaum-Infocenters, begrüßt diese Neuregelung ausdrücklich: "Damit bekommt ein bewährtes Produkt wieder den Platz im Handel, den es verdient. Dank seiner ausgezeichneten Wärmedämmeigenschaften leistet es einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Zudem kann es zu über 95 Prozent recycelt werden."
Mit der Novelle fällt der bisher vorgeschriebene Hinterglasverkauf im Privatkundenbereich. Allerdings bleibt die Pflicht bestehen, dass beim Verkauf von MDI-haltigen PU-Schäumen an Privatkunden Einweghandschuhe beizufügen sind, vermeldet das PU-Schaum-Infocenter. Außerdem müsse der Händler auf die korrekte Verwertung von PU-Schaumdosen hinzuweisen. Wegen ihrer flüssigen Restinhaltsstoffe und des in den Dosen befindlichen Druckgases, stufe die Verpackungsverordnung gebrauchte Bauschaumdosen als Sonderabfall zum Recycling ein. Sie dürfen deswegen nicht in den Baumischcontainer, Restmüll, Gelben Sack oder die Weißblechsammlung. Der richtige Weg sei das Recycling über PDR. Diese verwertet die Dosen zu mehr als 95 Prozent, davon etwa 80 Prozent stofflich, und führt die zurückgewonnenen Rohstoffe und Produkte wieder in den Wirtschaftskreislauf zurück. Gleichzeitig verpflichtet die Verpackungsverordnung den Handel, seine Kunden bereits am Point of Sale (POS) über die fachgerechte Entsorgung leerer PU-Schaumdosen zu informieren.
Informationspflicht leicht gemacht
Wer es sich einfach machen will, greift dem Infocenter zufolge dafür auf die umfangreichen Informations- und Servicepakete der PDR hin. Seit 1993 bietet das in Thurnau, Oberfranken, ansässige Unternehmen einen bundesweiten, kostenlosen Rücknahme- und Recyclingservice für gebrauchte PU-Schaumdosen an. Für die Kundeninformation läd sich jeder Händler ein Informationsplakat, Textbausteine und das PU-Recycling-Logo von der PDR-Internetseite herunter und integriert es in das eigene Design. Zum Download steht außerdem eine digitale Broschüre mit Hintergrundwissen für das Fachpersonal im Handel bereit. Für die Erstinformation zeigt PDR eine knapp vierminütige Simple Show. Der Zeichentrickfilm erzählt, wer an der Branchenlösung für gebrauchte PU-Schaumdosen beteiligt ist und wie das Rücknahmesystem funktioniert.
Einen zusätzlichen Kundenservice bieten Händler, die selbst gebrauchte PU-Schaumdosen annehmen - und kostenfrei von PDR abholen lassen. Zusätzlich ist es ihnen – wie bereits mehr als 2.400 Wertstoffhöfe und Händler – möglich unter der Onlinesuche Annahmestellen registrieren lassen.