Jahresbericht 2024/2025 Schüco wächst international trotz Marktschwäche

Schüco erzielte 2024 einen Konzernumsatz von 2,05 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 3,1 Prozent zum Vorjahr entspricht. Mit mehreren strategischen Beteiligungen und Kooperationen stärkt das Unternehmen seine Position als Anbieter für nachhaltige Gebäudehüllen.

Schüco erwirtschaftete 2024 mit 6.850 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von 2,05 Milliarden Euro.
Schüco erwirtschaftete 2024 mit 6.850 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von 2,05 Milliarden Euro. - © Stefan Brückner // Schüco International KG

Die Schüco International KG konnte sich 2024 trotz der anhaltenden Krise in der deutschen Bauwirtschaft behaupten. Der Gesamtumsatz der Gruppe lag 2024 bei 2,05 Milliarden Euro, was nach Unternehmensangaben einem Rückgang von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 1,6 Prozent.

Im Kernmarkt Deutschland erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 749 Millionen Euro. International erwirtschaftete Schüco 1,3 Milliarden Euro, davon 958 Millionen Euro in Europa ohne Deutschland und 341 Millionen Euro außerhalb Europas. Der internationale Anteil am Gesamtumsatz stieg damit um mehr als zwei Prozent.

Die Sparte Metallbau mit Aluminium- und Stahlsystemen erzielte weltweit 1,65 Milliarden Euro Umsatz, 1,8 Prozent weniger als 2023. Besonders positiv entwickelten sich nach Unternehmensangaben die Märkte in Osteuropa, Italien, Griechenland und Indien. Die Kunststoffsparte verzeichnete mit 314 Millionen Euro einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr (346 Millionen Euro).

Investitionen in Nachhaltigkeit und Services

Der Geschäftsbereich Service wuchs 2024 um acht Millionen auf 36 Millionen Euro. Die deutsche Schüco Global Services KG steigerte ihren Umsatz auf 3,7 Millionen Euro. Mit der Übernahme von Mehrheitsanteilen an 2High S.r.l., einem italienischen Spezialisten für Gebäudehüllen-Instandhaltung, baut Schüco das Servicegeschäft weiter aus.

Das Unternehmen investierte 2024 mehr als 41,6 Millionen Euro, unter anderem in ein neues Sicherheits-Kompetenzzentrum am Sälzer-Standort Marburg. Dort können Fenster und Türen auf ihre Widerstandsfähigkeit gegen Druckwellen, Vandalismus sowie Ein- und Ausbruchversuche getestet werden.

Fokus auf CO2-Reduktion und Kreislaufwirtschaft

Schüco treibt die Entwicklung CO2-reduzierter Materialvarianten voran. In Deutschland lag 2024 der Anteil CO2-reduzierter Aluminiumprofile dem Unternehmen zufolge bei mehr als 75 Prozent. Bei den Low-Carbon-Profilen sank der CO2-Fußabdruck auf 3,84 Kilogramm CO2-Äquivalent pro Kilogramm Profil. Ultra-Low-Carbon-Profile mit mindestens 75 Prozent Recyclingmaterial erreichen einen Wert von 1,99 Kilogramm CO2-Äquivalent.

Im Kunststoffbereich führte Schüco die Materialklassen Balanced PVC, Recycled PVC und Bio-attributed PVC ein. Zudem stellte das Unternehmen bei allen Produktgruppen die Isolierstege auf Recycling-Polyamid um, was nach Herstellerangaben mehr als 65 Prozent CO2 einspart.

Neue Kooperationen für geschlossene Wertstoffkreisläufe

Mit der TSR Group kooperiert Schüco seit März 2025 beim Recycling von Aluminium aus Altfenstern und Produktionsabfällen. Die neu gegründete Tochtergesellschaft RE:CORE metals organisiert die Rücknahme und Aufbereitung. Eine weitere Partnerschaft ging Schüco mit Saint-Gobain Glass Deutschland ein, um das Glasrecycling voranzutreiben.

Gemeinsam mit dem japanischen Baukonzern Lixil will Schüco CO2-reduzierte Aluminiumprofile auch in Südostasien anbieten. Lixil wird dafür seine PremiAL-Serie aus Werken in Thailand und Vietnam liefern.