Dr. Annabelle Andreau-Wiedenmaier Schaltbares Glas – jetzt wird’s ernst

380.000 Quadratmeter beträgt die jährliche Fertigungskapazität an elektrochromem Glas bei SageGlass, einer 100-prozentigen Saint-Gobain-Tochter in den USA. Im Interview mit der Zeitschrift GFF blickt Dr. Annabelle Andreau-Wiedenmaier zurück auf die Geschichte des Themas bei den Franzosen, charakterisiert das eigene Produkt und beleuchtet die Marktsituation; GFF-Online bringt vorab Auszüge.

Dr. Annabelle Andreau-Wiedenmaier
Dr. Annabelle Andreau-Wiedenmaier ist als Technical Business Development Manager für die Sparte Sage in Europa tätig. - © Saint-Gobain

Dass der Interviewer mit der leidigen Preisfrage einsteigt, behagt Dr. Annabelle Andreau-Wiedenmaier, die bei Sage Saint-Gobain Europe als Technical Business Development Manager firmiert, nicht recht. Wahrscheinlich hat sie es oft erlebt, dass das Thema von außen Stehenden unbesehen als „zu teuer“ abgetan wird. Deshalb nutzt sie die Gelegenheit klarzustellen, dass man redlicherweise nicht Äpfel mit Birnen vergleichen sollte: „Für unser Gesamtpaket benötigten Sie anderenfalls ein modernes Mehrscheibenisolierglas mit Low-E- und hochleistungsfähiger Sonnenschutzschicht. Dazu kämen die Kosten für außen liegende Sonnenschutzanlagen und ein Steuerungssystem zur intelligenten Bedienung. Stellt man beides gegenüber, geht die Rechnung auf.“

Anfang als Start-up

Denn dass das Thema Potenzial bietet, unterstreicht, dass schaltbares bzw. elektrochromes Glas stets als eine der ersten Optionen genannt wird, spricht man mit Vertretern der Glasbranche über mögliche Funktionserweiterungen für den transparenten Werkstoff in der Zukunft. Dass das seitens Sage bzw. Saint-Gobain in Europa zum Einsatz gekommene Material verglichen mit den in den USA vorgehaltenen Kapazitäten verschwindend gering ist, Andreau-Wiedenmaier taxiert die Menge im GFF-Gespräch auf 500 Quadratmeter, liegt an mehreren Faktoren. Zum einen war SageGlass vor der Akquisition durch den französischen Glasmulti ein US-amerikanisches Start-up, ist demnach in Übersee wesentlich bekannter.

Ursprung in den 80ern

Zum anderen gab es zwar bei Saint-Gobain schon in den 80er-Jahren Aktivitäten bei elektrochromem Glas, die endgültige Investitionsentscheidung (und dann für die Akquisition) fiel aber erst 2010. Zu diesem Zeitpunkt war der große Wettbewerber aus dem Osten Deutschlands bereits einige Jahre auf dem Markt. Ungeachtet dessen registrierte Andreau-Wiedenmaier z.B. auf der Bau in München eine rege Nachfrage und ist überzeugt von den Wachstumschancen, die das Produkt bietet. Zu dieser Zuversicht beitragen dürfte die Tatsache, dass SageGlass sowohl beim g-Wert als auch bei der Lichttransmission für sich eine sehr breite Range reklamiert – einen USP scheint es also zu geben.

Das ganze Interview lesen Sie in der Oktoberausgabe von GFF, welche am 2.10.13 erscheint.