Glasschäden
Wie lässt sich ein Nickelsulfid-Einschluss erkennen? Ekkehard Wagner klärt auf.
Um einen Nickelsulfid-Einschluss als Bruchursache festzustellen, sind laut Ekkehard Wagner, Autor des Fachbuchs Glasschäden (Holzmann Medien), folgende Merkmale nachzuweisen:
- Schmetterlingsbruch im Bruchzentrum, allerdings nur sichtbar, sofern die Scheibe im Rahmen stehen bleibt oder größere zusammenhängende Scheibenfragmente des Bruchzentrums vorhanden sind (z.B. bei VSG aus ESG).
- Kugelförmiger metallischer Einschluss unmittelbar im Bruchursprung (auf dem Bruchspiegel).
- Charakteristische Messing-Farbe des Einschlusses unter dem Lichtmikroskop und raue Oberfläche (Elefantenhaut).
- Größe des Einschlusses mit Durchmesser von zirka 0,05 bis zirka 0,5 Millimeter.
- Lage des Einschlusses in Querschnittsmitte im Zugspannungsbereich der Scheibe.
- Nachweis der charakteristischen Anteile von Nickel und Schwefel, beispielsweise durch energiedispersive Röntgenspektroskopie (EDX).
- Bruchspiegelanalyse.
Sind alle sieben Merkmale bestätigt, kann laut Wagner mit absoluter Sicherheit von einem NiS-Bruch ausgegangen werden. Das Vorliegen des Schmetterlingsbruchs allein reicht nicht als Nachweis, da dieses Bruchbild auch bei mechanischen Einwirkungen mit sehr hoher lokaler Punktlast entstehen kann.