Anspruchsvollere Bedingungen Neubauförderung: Heute startet Stufe 2

Gestern ist die Neubauförderung von effizienten Gebäuden (EH 40/EG40) wieder gestartet. Der Antragseingang war erwartbar hoch. Das zur Verfügung stehende Budget von einer Milliarde Euro ist bereits wieder ausgeschöpft. Wie geht es ab heute weiter?

Fördermittel
Die Neubauförderung wird auf neue Beine gestellt. - © stock.adobe.com – magele-picture

Das Budget für das Programm Effizienzhaus/Effizienzgebäude 40 (EH/EG40) – Neubauförderung mit modifizierten Förderbedingungen war bereits innerhalb weniger Stunden ausgeschöpft. Die Stufe 1 der neuausgerichteten Neubauförderung ist damit wieder beendet. Heute (21.4.2022) startet nun bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Stufe der 2 überarbeiteten Neubauförderung .

Stufe 1: Deckelung auf eine Milliarde Euro

Die Bundesregierung hatte am 5. April 2022 über die drei Stufen der Neuausrichtung der Neubauförderung informiert. Die auf eine Milliarde Euro gedeckelte Stufe 1 beinhaltet Angebote für die Neubauförderung für Wohn- und Nichtwohngebäude. Das Budget dafür wurde auf eine Milliarde begrenzt und diese Deckelung auch so im Vorfeld angekündigt. Entsprechend war klar, dass diese Summe sehr schnell verbraucht sein würde. Daher war nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums von Anfang an geplant, direkt im Anschluss die Stufe 2 zu starten.

Zum Neustart und zum gleichzeitigen Stopp der EH40-Förderung für energieeffiziente Neubauten durch die KfW äußert sich Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie:

"Neustart und Förderstopp – und das innerhalb nur weniger Stunden zeigen die hohe Nachfrage und Wichtigkeit der Förderung für den Wohnungsneubau in Deutschland. Denn eines ist klar: Nicht nur angesichts stark steigender Materialkosten sind bezahlbare Mieten im Wohnungsneubau ohne eine staatliche Förderung nicht zu realisieren." Ob die heute gestartete neue EH40-Förderung in Kombination mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Bauen (QNG) dieses leisten kann, ist für Müller eher fraglich, auch wenn er den Nachhaltigkeitsfokus begrüßt. Er sagt: "Um genügend neuen und bezahlbaren Wohnraum in den Ballungszentren zu schaffen, braucht es deshalb auch gezielte Förderungen, die neben dem Klimaschutz die soziale Frage der Bezahlbarkeit von Wohnraum zum Gegenstand haben. Nur so können die unterschiedlichen und sich teilweise entgegenstehende Ziele der Bundesregierung angegangen und gleichzeitig Planungssicherheit für alle Akteure geschaffen werden."

Stufe 2: Anspruchsvollere Konditionen für Neubauförderung

In der heute gestarteten Stufe 2 wird die Neubauförderung im Programm EH 40-Nachhaltigkeit (EH/EG 40 NH) nahtlos, aber mit anspruchsvolleren Konditionen fortgeführt. Das Programm EH/EG 40-Nachhaltigkeit ermöglicht eine Neubauförderung nur noch in Kombination mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG). QNG ist bereits seit Mitte 2021 optionaler Teil der BEG und ist nun in Stufe 2 verpflichtend. "Damit wird ein klares Signal für die Neuausrichtung hin zu nachhaltigem Bauen gesetzt", heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums. Die Stufe 2 der Neubauförderung läuft bis zum 31.12.2022.

Stufe 3: Klimafreundliches Bauen als neues Programm ab 2023

Als dritter und finaler Schritt der Neuausrichtung der Neubauförderung ist ab Januar 2023 ein neues umfassendes Programm mit dem Titel Klimafreundliches Bauen vorgesehen. Dieses Programm wird insbesondere die Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus der Gebäude noch stärker in den Fokus stellen. Die genaue Justierung des Programmes wird in der Bundesregierung aktuell erarbeitet.

Nähere Informationen zu den Förderkonditionen der Neubauförderung finden Sie auf der Seite der KfW.

Wichtige Sanierung: Fenstertausch weiter gefördert

Neben der Neubauförderung werden auch Sanierungsmaßnahmen durch die Bundesregierung gefördert. So läuft seit dem 22.2.2022 wieder die Antragsstellung für die Sanierungsförderung und diese wird auch weiter fortgesetzt. "Die Sanierungsförderung ist für den Klimaschutz besonders wichtig, da hier mit einem Förder-Euro die höchsten Treibhausgaseinsparungen und damit der höchste Klimaschutzeffekt erzielt werden kann", teilt das Ministerium mit.

Die Sanierungsförderung umfasst verschiedene Einzelmaßnahmen , die helfen Energie und damit Geld zu sparen. Gerade alte Fenster, alte Außentüren oder alte Heizungsanlagen sind Energiefresser. Der Austausch und die Erneuerung sind daher wichtig, um Energiebedarf und -kosten zu senken. Daneben kann in der Sanierungsförderung auch die Dämmung von Wänden, Decken oder Dächern gefördert werden.