Ein Hebegerät für schwere Brocken Montieren Sie Fenster in jeder Lage

Eine Lkw-Hebebühne und ein Kran: So montieren Sie Scheiben in großer Höhe – normalerweise. GFF-Online zeigt Schritt für Schritt die Fenstermontage mit einem Kransteiger, der die Eigenschaften beider Vorrichtungen kombiniert.

Mit der Kranwinde heben die Monteure Scheiben an und setzen diese punktgenau in den dafür vorgesehenen Rahmen. - © Weiland

Der Kransteiger WLT 440 von Weiland Hebetechnik in Lampertheim ist Kran und Hebebühne in einem. Die Arbeitsbühne ist mit der Seilwinde CW-300 von Bronto ausgestattet. Diese ist bis 300 Kilogramm belastbar, lässt sich hydraulich steuern und ist unabhängig von externen Stromquellen. Der Ausleger der Winde lässt sich zudem manuell ausziehen und in einem Winkel von 45 Grad schwenken.

Austausch in großer Höhe

Für die Montage von Fensterscheiben lässt sich an der Winde beispielsweise ein Glassauger befestigen. "Monteure setzen den WLT 440 ein, um einzelne Scheiben in großer Höhe auszutauschen – und das mit nur einem Fahrzeug", erklärt Weiland-Geschäftsführer Bernhard Schröckenschlager. Das hilft, wenn Kran und Hebebühne nicht separat zum Einsatz kommen, etwa weil die Untergrundbelastung zu hoch wäre oder weil es die Montagesituation nicht erlaubt. Der Aufbau eines Gerüsts lasse sich dadurch vermeiden. Die Arbeitsbühne ist 1,05 Meter tief und lässt sich bis zu einer Breite von 3,70 Meter ausziehen. Sie ist ebenfalls bis 300 Kilogramm belastbar, was einem Gewicht von drei bis vier Personen entspricht.

Leihen statt kaufen

Den Lkw verleiht Weiland – bundesweit – auf Stundenbasis und stellt das erforderliche Bedienpersonal (Kranführer). Die Arbeitsbühne lässt sich bis zu einer maximalen Höhe von 44 Meter ausfahren, die seitliche Reichweite beträgt zirka 20 Meter. Trotz seiner 18 Tonnen Gewicht und der Maße von ungefähr zehn mal zweieinhalb Meter ist der Kransteiger nach Angaben von Schröckenschlager in den meisten Umgebungen problemlos einsetzbar. "Wo Feuerwehrzufahrten vorhanden sind, kann auch der WLT 440 fahren." Zudem bewältigte der Kransteiger bereits eine Montagesituation im Kloster Heppenheim. Gerade mal zehn Zentimeter Platz seien da zu jeder Seite hin noch gewesen.

Eine Option für den Neubau

Obwohl der Kransteiger für Sanierungseinsätze prädestiniert sei, erfüllt er seinen Zweck ebenso im Neubau. Zwar sei er dafür dauerhaft nicht die richtige Lösung, im Fall von Spezialaufgaben spielt der Kransteiger aber seine Stärken aus. Ein Beispiel war der Bau eines Autohauses in Mannheim. "In diesem Fall war bereits ein Flachdach auf dem Stahlbau montiert, das um mehr als einen Meter über die Fassade hinausragte", schildert Schröckenschlager. Während für die Montage der unteren Scheiben noch ein mobiler Autokran zum Einsatz gekommen war, bedurfte es für die oberen Scheiben einer anderen Lösung. „Das Dach war im Weg, so dass der Autokran die Scheibe nicht von oben unter das Dach bringen konnte“, erläutert Schröckenschlager.

Montage Schritt für Schritt

Schritt 1: Der Kranführer fährt mit dem Korb zum Glasreff. Hängen Sie dort den Glassauger an die Seilwinde und saugen Sie die Scheibe an.

Schritt 2: Der Kranfahrer hebt die Scheibe mithilfe der Winde kurz an und setzt sie auf der Traverse des Korbs ab. Zu zweit halten Fachleute die Scheibe für mehr Kontrolle fest.

Schritt 3: Auf der Traverse hat die Scheibe einen sicheren Stand. ­Halten Sie zur Sicherheit die Scheiben an beiden Seiten fest. So ist das Glas trotz Windböen vor Beschädigung geschützt.

Schritt 4: Der Kranfahrer fährt mit dem Korb in die Position, von der aus die Scheibe eingesetzt werden soll.

Schritt 5: Die Scheibe setzen Sie nun exakt in den Rahmen. Dazu hebt der Kranfahrer die Scheibe wieder von ihrer Position auf der Traverse an.