Internorm hat 2024 in Deutschland einen Umsatzrückgang von elf Prozent im Vergleich zu 2023 verbuchen müssen. Insgesamt erreichte das Unternehmen einen Umsatzwert von 78 Mio. Euro. Das gab Internorm bei einer Bilanzpressekonferenz bekannt. Lesen Sie hier, welche Gründe zu dem Rückgang führten und was Internorm in anderen Märkten erreichte.

Gründe für den Umsatzrückgang waren laut Johann Brandstetter von Internorm die schwachen Baukonjunktur im deutschen Wohnbau und der intensive Wettbewerb im Objektgeschäft.
Der Auftragseingang betrug 80 Mio. Euro (+1% ggü 2023).
Internorm hat die Umsätze nach Neubau und Sanierung aufgeschlüsselt, demnach entfielen 36 Prozent auf Neubauprojekte, 64 Prozent entfielen auf Sanierungsvorhaben im Bestand.
Im Vergleich zu 2022 zeigte sich eine Verschiebung zugunsten der Sanierung. 2022 stammten 54 Prozent des Umsatzes in Deutschland aus dem Neubau, 46 Prozent der Umsätze erzielte das Unternehmen in der Sanierung.
Internorm arbeitete 2024 überwiegend im Privatkundengeschäft. 93 Prozent des Umsatzes generierte die Firma in diesem Bereich. Nur sieben Prozent stammten aus dem Objektgeschäft. 2022 verteilten sich die Segmente noch etwas anders: damals betrug der Wert im Privatkundengeschäft 82 Prozent, im Objektgeschäft 18 Prozent.
Firma profitiert stark vom heimischen Markt in Österreich
Internorm international erreichte im Vorjahr einen Umsatz von 431 Mio. Euro, das entsprach einem Rückgang von 13 Prozent im Vergleich zu 2023. Die Auftragseingänge betrugen 423 Mio. Euro (-1% ggü 2023). Die Exportquote betrug 61 Prozent (-3% ggü 2023).
Treiber beim Auftragseingang war Internorms Heimatmarkt Österreich. Hier erzielte die Firma ein Plus von acht Prozent im Vergleich zu 2023. Grund dafür waren vor allem die staatlichen Förderprogramme der Bundesregierung in Wien, um den Gebäudebestand zu modernisieren.
In Italien verbuchte die Firma aus Traun einen drastischen Rückgang im Auftragseingang um 29 Prozent im Vergleich zu 2023. Grund dafür war das Ende eines staatlichen Förderprogramms.
In der Schweiz erreichte Internorm 2024 einen nahezu identischen Auftragseingang wie 2023. In Frankreich musste das Unternehmen im Auftragseingang einen Rückgang um 15 Prozent hinnehmen im Vergleich zu 2023.

Künftige Marktentwicklung im Blick
Internorm rechnet damit, dass generell die Umsätze im Fenstermarkt in Österreich 2025 weiter zurückgehen. Einer Prognose zufolge schrumpft der Markt auf ein Umsatzvolumen von 840 Mio. Euro. 2024 betrug das Volumen noch rund 854 Mio Euro.
Für Deutschland rechnet das Unternehmen ebenfalls mit einem erneuten Rückgang des generellen Umsatzvolumens. Schätzungen zufolge erreicht der Markt in Deutschland in diesem Jahr einen Umsatz von 4,65 Mrd. Euro (4,78 Mrd € in 2024). Das entspricht einer Absatzmenge von 12,65 Mio. (12,73 Mio. in 2024) Fensterelementen. Der durchschnittliche Preis für ein Fenster in Deutschland beträgt demnach 2025 368 Euro (375€ in 2024).
Das Gros der Fenstereinheiten wird in der Gebäudesanierung eingesetzt, erwartet Internorm. Laut einer Schätzung von Heinze beträgt der Anteil von Sanierung zu Neubau 70 Prozent zu 30 Prozent.
Vorsichtig optimistisch für 2025
Europaweit sei zu Jahresbeginn 2025 eine Konjunkturerholung nicht klar zu erkennen, besonders nicht in der Industrie, sagte Brandstetter. Der Rückgang der Inflation werde zu Reallohnzuwachs führen, das unterstütze den Konsum. "Wir gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen senken wird", so der Internorm-CEO. Daher sei Internorm vorsichtig optimistisch für 2025.
Als zugleich Trend und Herausforderung am Fenstermarkt betrachtet Internorm weiterhin das Thema Klimaresilienz: Hitzetage und Starkregen nehmen zu, ebenso steigen die Windlasten.
Angesichts des Green Deal der EU-Kommission rechnet die Firma langfristig mit einem steigenden Anteil der Gebäudesanierung. Mit Ausbildungsprogrammen sollte dem Fachkräftemangel begegnet werden, um das entstehende Arbeitsaufkommen durch den Green Deal auch bewältigen zu können, so Brandstetter. Er forderte einen sinnvollen Kompromiss aus Bodenversiegelung und der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum.
Mehr zur Internorm-Bilanz in GFF 4/25, das Heft erscheint am 8. April.