Kreative Ideen und individuelle Betriebe – es steckt Musik im Handwerk Markus Becker ist der Fensterbauer des Jahres!

Zugehörige Themenseiten:
Fensterbauer des Jahres

Der Fensterbauer des Jahres steht fest: Markus Becker von Holzbau Becker + Sohn hat mit seinem Konzept Becker 360 gezeigt, welche Ideen und Leistungsfähigkeit in den Handwerksunternehmen stecken. GFF berichtet von der Verleihung und der Fensterfachtagung von Tischler NRW in Lünen.

  • Bild 1 von 3
    © Holzmann Medien
    Moderator Dipl.-Ing. Ronny Meyer (re.) freute sich mit Götz Gegg (2.v.re.) von Fenster Gegg, der in der Kategorie Produktentwicklung + Fertigung beim Fensterbauer des Jahres siegreich war. GFF-Chefredakteur und Laudator Reinhold Kober (2.v.li.) und Manuela Mayer von Holzmann Medien gratulierten.
  • Bild 2 von 3
    © Holzmann Medien
    Markus Becker war mit der Runderneuerung seines Unternehmens mit dem Konzept Becker 360 der Star des Abends als erstmals gekürter Fensterbauer des Jahres.
  • Bild 3 von 3
    © Holzmann Medien
    210 Teilnehmer informierten sich auf der Fensterfachtagung von Tischler NRW über Technik und Lösungen für die Herausforderungen in der Praxis.

„Gut fühlt sich der Gewinn des Preises an. Auch weil der handwerkliche Fensterbau damit gewürdigt wird“, freute sich Markus Becker auf der Bühne nach der Auszeichnung mit dem erstmals verliehenen Ehrenpreis Fensterbauer des Jahres. Der Unternehmer überzeugte die Jury – bestehend aus Reinhold Kober, Chefredakteur des GFF-Magazins, Jens Schlaeger, Vorstandsvorsitzender der EBH AG, Rainer Prante, Geschäftsführer der Meesenburg Großhandel KG, Tischlermeister Erwin Eismann und Sprecher Franz-Josef Wiegers, technischer Betriebsberater des Fachverbands Tischler NRW – mit der konsequenten Neuausrichtung des Holz- und Holz/Alu-Fensterbauers Holzbau Becker.

Unter der Marke Becker 360 organisierte er einen einheitlichen Auftritt des Betriebs von der professionellen Berufskleidung über das Firmenlogo bis zum Design der Firmengebäude. „Hinter Becker 360 verbirgt sich unser ganzheitlicher Ansatz, von Anfang an die Bedürfnisse des Kunden zu erfragen, ein passendes Konzept zu erstellen und dann zu bepreisen“, erläutert Becker im exklusiven Videointerview mit GFF auf www.gff-magazin.de.

Entscheidung für Investition belohnt

Als weitere Gewinner zeichneten sich Götz Gegg mit seiner Firma Fenster Gegg in der Kategorie Produktentwicklung und Fertigung, Eduard und Max Brammertz von der Schreinerei Brammertz für ihr Personalmanagement und Bernhard Wessendorf von Wessendorf Fenster für sein Marketingkonzept mit umfangreichem Schauraum aus. Gegg freute sich darüber, „dass der Preis die Entscheidung zur Investition in ein eigenes Fenstersystem bestätigt“. Für einen Handwerksbetrieb sei das ein beträchtliches Risiko. Jürgen Simon erhielt den Sonderpreis Marketing für seine Idee, 50 Euro für jedes Angebot zu verlangen, die er bei Auftragserteilung des Kunden mit der Gesamtsumme verrechnet und für einen wohltätigen Zweck spendet. Über die Jahre hat er dadurch verschiedene karitative Einrichtungen in seiner Heimatregion Rhein-Neckar mit mehr als 20.000 Euro unterstützt. So steigerte er die Präsenz seines Unternehmens in den lokalen Medien und stärkte damit die Marke Simon Glaserei + Fensterbau als älteste Glaserei Mannheims.

So profitieren die Preisträger

Den Preis riefen GFF -Herausgeber Holzmann Medien, die TSM GmbH – Die Marke Tischler Schreiner und die EURO Baubeschlag-Handel (EBH) AG ins Leben, um der Öffentlichkeit die Leistung des handwerklichen Fensterbaus zu zeigen und die Qualitäten besonders innovativer Betriebe zu würdigen. Tischler NRW-Chef Dipl.-Oec. Dieter Roxlau formulierte die Zielsetzung: das fensterbauende Handwerk mit seiner Produktionskompetenz zu beleuchten, zu stärken und in seiner ganzen Vielfalt darzustellen. Von den Prämien sollen die ausgezeichneten Betriebe profitieren: Der Fensterbauer des Jahres, Markus Becker, gewinnt neben dem Geldpreis in Höhe von 2.000 Euro ein Rundum-sorglos-Marketingpaket: eine kostenfreie Anzeige, eine Vorort-Recherche der GFF-Redaktion mit anschließender ausführlicher Folgeberichterstattung in GFF sowie einen Videofilm, der im Anschluss auf sämtlichen GFF-Onlinemedienkanälen abrufbar sein wird. Mit der Premiere seines Musiktitels „Mein Haus, dein Haus“ stimmte Moderator, Sänger und Bauingenieur Ronny Meyer 80 Gäste auf die Verleihung des Preises für den Fensterbauer des Jahres ein. Er appellierte an die Besucher, sich mit Handwerksbetrieben aus anderen Gewerken zusammen zu organisieren und die Gebäudesanierung aus einer Hand voranzutreiben. In dem von ihm organisierten Zusammenschluss Sanierungsoffensive RheinMain spielt das Fenster eine zentrale Rolle. GFF wird über das Jahr verteilt alle ausgezeichneten Unternehmen mit einer Berichterstattung würdigen und freut sich schon heute auf zahlreiche tolle Bewerbungen für die nächste Auflage im Jahr 2018!

Nutzwertinfos von der Fachtagung

Mit der statischen Bewertung von Fensterkonstruktionen beschäftigte sich Prof. Dr. Benno Eierle von der Fachhochschule Rosenheim auf der Fensterfachtagung von Tischler NRW. Er hatte zuerst gute Nachrichten für Fensterbauer im Gepäck: Bei Standard-Lochfenstern braucht der Fachbetrieb keine Statik in Auftrag zu geben oder selbst zu berechnen. Die Prüfzeugnisse und das CE-Zeichen reichen als Nachweise. Wintergärten und Fassaden erfordern stets die statische Berechnung und einen Nachweis. Erhöhte Anforderungen hat der Fensterbauer im Fall von absturzsichernden Elementen zu erfüllen. „Oft verlangen Auftraggeber den statischen Nachweis nicht. Doch bekommt der Lieferant/Monteur Probleme, falls ein Schadensfall passiert.“ Für einen genauen statischen Nachweis macht es Sinn, einen Statiker zu beauftragen. Wiegers informierte die Teilnehmer darüber, dass Tischler NRW Systemverarbeitungshandbücher von Tischler Schreiner Deutschland (TSD) anbietet, die statische Berechnungen für ein- und zweiflügelige Stulpfenster sowie Konstruktionen mit Mittelpfosten beinhalten und darauf abgestimmte Konstruktionsmaße angeben, um Sicherheit in der Fertigung zu gewährleisten.

Wo kein Kläger, da kein Richter

Thomas Reinert vom Beschlaghandelshaus Meesenburg berichtete aus seinen Erfahrungen auf der Baustelle mit der Montage von Fenstern sowie Fassaden. Er sagte klar, dass sich die abnahmesichere Montage mit der höchsten Ausführungsqualität in der Praxis aus Kostengründen zumeist auf die Objekte mit öffentlichen Auftraggebern oder besonders scharfen Bauunternehmern beschränkt. In den übrigen Fällen gelte oft: „Wo kein Kläger, da kein Richter.“

Er riet den Fensterbauern deutlich, eine mindestens abnahmefähige Montage mit einer mittleren bis hohen Qualität zu liefern, um den Kunden eine gute Leistungsfähigkeit der Elemente zu garantieren und im etwaigen Streitfall eine Chance auf eine positive Gerichtsentscheidung zu haben. Diese Art der Montage koste bei sechs Befestigungspunkten pro Fenster und zwölf Fenstern pro Auftrag zirka 437 Euro im Unterschied zu zirka 316 Euro für die technisch nicht ausreichende Montage. Bei Kosten von zirka 720 Euro für eine Mangelbehebung plus Anwaltskosten rechne sich der Mehraufwand. Er warnte vor fristlosen Vertragskündigungen seitens der Kunden im Fall gravierender sowie zahlreicher Verstöße gegen die anerkannten Regeln der Technik.