Fensterbauer mit Handwerkstradition weiht neues Betriebsgebäude ein Kleine Betriebe behaupten sich mit Innovationen am Markt

Fenster Gegg hat sein System Revo weiterentwickelt, die Marke neu aufgestellt und eine neue Fertigungshalle mit Schauraum gebaut. GFF hat sich den gänzlich neu aufgestellten handwerklichen Hersteller vor Ort angeschaut und berichtet über Technik und Design.

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    © Fenster Gegg
    Im neuen Betriebsgebäude hat Fenster Gegg seine selbst entwickelte HGV-Fassade mit hohem Glasanteil als Referenz im eigenen Haus installiert.
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    In die Fassade haben die Spezialisten Revo-Öffnungsflügel eingebaut.

Zirka zweieinhalb Millionen Euro hat Geschäftsführer Götz Gegg in den Neubau der Fertigungshalle, der Büroräume sowie des Schauraums investiert. „Wir wollten unseren hohen ästhetischen Anspruch mit den Revo-Fenstern und unseren geklebten Fassaden im Holz-Glas-Verbund (HGV) in dem Betriebsgebäude abbilden. Damit stellen wir Interessenten und Architekten bei uns vor Ort dar, welche schmalen Rahmenprofile und welch hoher Glasanteil mit unseren Produkten möglich sind“, erklärt der Glasermeister.

Die Fertigungskapazität hat Fensterbau Gegg um zirka 50 Prozent auf 3.000 Fenstereinheiten pro Jahr gesteigert. Dafür sorgt unter anderem ein neues CNC-Bearbeitungszentrum mit Fünf-Achs-Bearbeitung für komplexe Formen von Profilen. Die Zahl der Mitarbeiter steigerte der Hersteller von 15 auf 20, der Umsatz stieg ebenfalls um zirka 50 Prozent verglichen mit den Kapazitäten in der alten Produktionshalle. Seine Produkte präsentiert das Unternehmen im eigenen Schauraum auf 400 Quadratmeter über zwei Etagen. Dort erleben die Besucher die verschiedenen Revo-Fenstermodelle an Einzelständen. Als Highlight zeigt Fensterbau Gegg eine komplett geklebte Pfosten-Riegel-Fassade mit Fenster, Senkklapp-Flügel im Riegel und Haustür.

Eigenes Fenstersystem entwickelt

Nötig war die vergrößerte Produktion wegen des Erfolgs des Revo-Fenstersystems, das Gegg mit einer Investition von zirka 400.000 Euro selbst entwickelt hat. „Weil uns der Werkstoff Holz am Herzen liegt, wollten wir ein Holzfenster entwickeln, das nicht gepflegt werden muss und das von außen vor Verwitterung geschützt ist“, erläutert der Handwerksmeister. Im Ergebnis überdeckt der Flügel den Rahmen, das Glas wird mit dem Holz verklebt und das gesamte Fenster verschwindet hinter dem Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Zurück bleibt eine großzügige Glasansicht. 2006 ging das Modell Revo in Serie und hat inzwischen einen Umsatzanteil von zirka 72 Prozent bei ­Fensterbauer Gegg erreicht. Konzentrierte sich der Hersteller zunächst auf die Fertigung von einflügeligen Modellen, fertigt Gegg jetzt auch zwei- sowie mehrflügelige Revo-Fenster, alle mit verschiedenen Rahmenvarianten. Als neueste Innovation baut das Unternehmen Rahmen mit aufklipsbaren Verblendungen aus unterschiedlichen Werkstoffen: „Damit können unsere Kunden ohne großen Aufwand ihr Fenster mit PVC-Optik in eines mit Vollholzoptik oder dem Aussehen von Aluminium verwandeln“, erläutert Maico Gröner, rechte Hand von Chef Götz Gegg.

Mit Dreifachisolierglas (Ug = 0,7 W/m2K) erreicht das beste Revo-Modell einen Uw-Wert von 0,7 W/m2K und Einbruchsicherheit bis zur Klasse RC3. Eine beschusshemmende Variante entwickeln die Spezialisten von Fenster Gegg im Moment. Mit dieser Innovationskraft sieht Gegg eine gute Chance, die Tradition des 1874 gegründeten Unternehmens in eine erfolgreiche Zukunft zu führen: „Das Revo-Fenster und unsere HGV-Fassaden haben mit ihren schmalen Profilansichten, guter Statik und hohem Glasanteil Potenzial, vor allem in architektonisch anspruchsvollen Projekten.“