In der Automobil- und Luftfahrtbranche ist das Thema längst angekommen – doch inwieweit ist die Fensterbaubranche damit bereits befasst? Jan Eiermann, technischer Berater beim Verband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg, teilt im Gespräch mit GFF seine Expertise.
"Im Rahmen meiner Fortbildungen und Vortragsreihen stelle ich fest, dass Kleben deutlich zunimmt, insbesondere im Forschungsbereich. Das Kleben an sich ist natürlich nichts komplett Neues – bekannt unter anderem von den Structural Glazing-Fassaden – aber prinzipiell lässt sich doch ein Trend dahingehend erkennen, immer mehr verkleben zu wollen", sagt Jan Eiermann, technischer Berater beim Verband Glas Fenster Fassade Baden-Württemberg (GFF BW).
Seit einigen Jahren werden Verglasungen mit dem Fenster selbst verklebt. Dabei handelt es sich allerdings zumeist um unterstützende Verklebung – also nicht tragend, sondern um eine Linien-Lagerung kombiniert mit Kleben.
Einflussfaktoren von Umgebung abhängig
Kleben hat leistungsstarke Eigenschaften, allerdings bedarf der Prozess definierter Randbedingungen: Einflussfaktoren wie Temperatur, Sauberkeit oder Trocknungszeit lassen sich in einem industriellen Prozess beziehungsweise in der Werkstatt deutlich besser regeln als direkt auf der Baustelle. Hinzu kommt ein obligatorisches Qualitätsmanagementsystem in den ausführenden Unternehmen, damit alle Vorgaben entsprechend berücksichtigt sind. Vor Ort auf der Baustelle erfolgt lediglich die mechanische Befestigung.
Beim Thema Kleben bewegt sich die Branche teilweise im ungeregelten Bereich. "Wir haben noch keine Normen für die statisch tragenden Verklebungen, das funktioniert hauptsächlich über die ETAG Richtlinie 002 für Glas-Metall. Im Prinzip ist darin geregelt, dass man Glas an Metallprofile verklebt und diese dann an Pfosten-Riegel verschraubt – das ist gängige Praxis."
Den ganzen Beitrag lesen Sie in GFF 12/22, die Ausgabe erscheint am 6. Dezember.