Er war langjähriger Landesinnungsmeister (LIM), arbeitet als Sachverständiger und ist Inhaber eines Ingenieurbüros in Überlingen – das wissen die meisten über Karl Kress. Mehr wissen allerdings die wenigsten. Dabei ergibt sich in der Gesamtschau ein eindrucksvoller Lebenslauf.

Nach dem Gymnasium absolviert Kress im elterlichen Betrieb in Sulz am Neckar eine dreijährige Lehre zum Schreiner. Das anschließende Studium der Holztechnik an der FH Rosenheim schließt er Mitte der 1970er-Jahre als Diplom-Ingenieur ab. "Mit der Diplomarbeit und dem Industriesemester habe ich meinen Fokus auf den Fensterbau gelegt", erinnert sich Kress. Mitte der 1980er-Jahre zieht er sich aus dem elterlichen Betrieb zurück – der endgültige Abschied fällt in das Jahr 1998 – und widmet sich fortan stärker seinem Ingenieurbüro, das er parallel führt. Etwa zu dieser Zeit erfolgt die Vereidigung als Sachverständiger. Ab dem Jahr 2000 konzentriert sich Kress auf diese Schwerpunkte.
In die Ehrenämter hineingewachsen
"Okay, mache ich" – mit diesen Worten beginnt Kress’ ehrenamtliche Laufbahn in der Glaser-Innung Rottweil-Tuttlingen, in welcher der elterliche Betrieb Mitglied ist. Als Jungunternehmer und Ingenieur hatten ihn die Kollegen gefragt, ob er im Vorstand mitarbeiten wolle. "Von da an bin ich – mit den entsprechenden Impulsen – in alle folgenden Ehrenämter hineingewachsen", sagt Kress. Er habe sich immer engagiert, ohne Positionen in der Innung, beim LIV und beim BIV von vornherein explizit angestrebt zu haben.
Um den Fokus nur auf den Landesinnungsverband zu richten: Dort gehört Kress ab 1993 dem Vorstand an, ab 1996 prägt er als Vorsitzender und Landesinnungsmeister (LIM) für mehr als zwei Jahrzehnte die Arbeit des Verbands. Welche Ereignisse Kress als Schlüsselsituationen während seiner 21-jährigen Amtszeit betrachtet, sehen Sie in unserem großen Video-Interview – Teil 2:
GFF BW-Spitze im Interview - Teil 2
Herausforderungen für die Zukunft
Als größte Herausforderung für die Zukunft betrachtet Kress die Dynamik in der Gesellschaft mit immer kürzeren Entwicklungszyklen; SmartHome nennt er als Thema, das unaufhaltsam auf den Fensterbauer zukomme. "Wir stehen vor einem komplett neuen Zeitalter, das so umwälzend sein wird wie damals die Industrialisierung", mahnt er. Der Verband, den er mit seinen Nachfolgern Jürgen Sieber und Wolfgang Gastel bestens aufgestellt sieht, müsse die damit verbundenen Herausforderungen mit Energie angehen.
Unser Porträt über Karls Kress inklusive eines Interviews mit ihm und seinen beiden Amtsnachfolgern Jürgen Sieber und Wolfgang Gastel lesen Sie in der aktuellen GFF-Sommerausgabe.