Weißer Rauch beim GFF Baden-Württemberg: Der Fachverband hat auf seiner heutigen Mitgliederversammlung mit Jürgen Sieber als Vorsitzendem des Vorstands und Wolfgang Gastel als seinem Stellvertreter ein starkes Duo an die Verbandsspitze gewählt. Der langjährige Landesinnungsmeister Karl Kress wird Ende des Jahres gebührend verabschiedet. GFF hat Stimmen von den Beteiligten eingefangen.

Mit Jürgen Sieber und Wolfgang Gastel haben sich die Mitglieder des Landesverbands GFF BW für zwei Führungskräfte entschieden, welche die Anliegen und Bedürfnisse der Handwerker aus ihrer langjährigen Erfahrung als Betriebsinhaber genau kennen und welche sich darüber hinaus vielfach ehrenamtlich engagieren. Sieber ist den GFF-Lesern u.a. durch seine fachliche Einschätzung als ö.b.u.v. Sachverständiger bekannt, zudem begeistert er bei zahlreichen Veranstaltungen – auch wieder bei den GFF-Praxistagen im Herbst – durch seine ebenso fachlich hochwertigen wie launigen Vorträge.
"Ich fühle mich bereit für diese Aufgabe", sagte Jürgen Sieber, der genauso wie Gastel einstimmig ohne Gegenstimme gewählt wurde. Er habe in seiner Zeit als Vorsitzender der Jungglaser Baden-Württemberg Netzwerke geknüpft und viel Erfahrung für die neue Aufgabe gesammelt. Der Glasermeister ergänzte, dass er sich auf die Arbeit freue, die mit der neuen Funktion auf ihn zukommt. Vom Konzept der Innungen zeigt er sich überzeugt. "Als kleiner Betrieb ist man Einzelkämpfer. Ohne Innung ist es da kaum möglich, langfristig am Markt zu überleben – das gilt auch für meinen eigenen Betrieb."
Politische Arbeit stärken
Wolfgang Gastel hat nach eigenen Angaben lange überlegt, ob er das Amt des stellv. Vorsitzenden des Vorstands übernehmen soll. Der Glasermeister ist als Obermeister der Glas-Innung im Kreis Böblingen sowie als Kreishandwerksmeister für die Region bereits stark eingebunden. In seiner Funktion will er nun das Glaserhandwerk politisch stärker repräsentieren. "Ich möchte das Glaserhandwerk auf höchster politischer Ebene vertreten", sagte Gastel. Politische Lobby-Arbeit hat er, das kann man sagen, auch schon geleistet. Der Grünen-Bundesvorsitzende Cem Özdemir packte im Jahr 2015 bei der Glaserei Gastel einen Tag selbst mit an. Dabei sensibilisierte der Glasermeister den Politiker insbesondere für den Bürokratieabbau für mittelständische Handwerksbetriebe ( GFF berichtete).
Kress sieht Verband gut aufgestellt
Der bisherige Landesinnungsmeister Karl Kress wird Ende des Jahres bei einer separaten Abschiedsfeier verabschiedet, teilte GFF BW-Geschäftsführer Waldemar Dörr mit. Kress hört nach eigenen Angaben zum richtigen Zeitpunkt auf. "Der Verband ist gut für die Zukunft gerüstet und mit der jüngeren Führungsmannschaft für kommende Herausforderungen gut aufgestellt", sagte Kress. Er wird dem Verband als Mitglied des Arbeitskreises Technik weiterhin zur Verfügung stehen, zudem vertritt er im Beirat des ift Rosenheim die Interessen des Glaserhandwerks.