Die IFN-Holding AG konnte im herausfordernden Marktumfeld des vergangenen Jahres einen Umsatz von 818 Millionen Euro erzielen. Dies entspricht bei einem leichten Rückgang von drei Prozent beinahe dem Vorjahresumsatz. Die Unternehmensgruppe versteht sich als Netzwerk starker Partner für Komplettlösungen rund um Fenster, Türen, Sonnenschutz und Fassaden-Produkte.

Eine der größten Herausforderungen des vergangenen Jahres war die stark eingebrochene Neubautätigkeit. Betrachtet man die Anzahl der Wohnungsfertigstellungen, so konnte in Österreich innerhalb der letzten vier Jahre ein Rückgang von insgesamt 25 Prozent und in Deutschland von sogar 40 Prozent festgestellt werden1. Die aktuellen Prognosen deuten auf
eine weitere Stagnation hin. Auch der Fenstermarkt in der DACH-Region bestätigt diesen Trend: 2024 betrug der mengenmäßige Rückgang 5,4 Prozent, was einem wertmäßigen Rückgang von 10,6 Prozent entspricht2.
Angesichts dieser herausfordernden Marktbedingungen ist es der IFN-Holding AG trotzdem gelungen, eine stabile Performance zu liefern. Mit einem Jahresumsatz von 818 Mio. Euro (- drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr) konnte nahezu der Vorjahresumsatz erreicht werden. "Obwohl wir bei unseren Margen im letzten Jahr doch nachgeben mussten, um unsere Werke auszulasten und unsere Mitarbeiter weiter beschäftigen zu können, ist es uns gelungen, ein positives EBIT von 22 Mio. Euro zu erwirtschaften", berichtet der scheidende Finanzvorstand Mag. Johann Habring. Durch die hohe Eigenkapitalquote von 59 Prozent ist das Unternehmen finanziell sehr gut aufgestellt.
"Wir haben in den letzten fünf Jahren über 245 Mio. Euro investiert – 27 Mio. davon alleine im letzten Jahr für den Ausbau, die Erweiterung und die Modernisierung unserer Produktion. Die starke Finanzkraft der IFN-Holding AG erlaubt es uns, auch in schwierigen Zeiten in die Zukunft zu investieren, wenngleich wir im Moment bewusst auf Sicht fahren", gibt sich die neue Finanzvorständin Mag. Barbara Desl optimistisch.
Große Unterschiede bei den Umsatzentwicklungen
Die Märkte Österreich und Deutschland machen derzeit gemeinsam mehr als die Häfte des IFN-Umsatzes aus (AT: 36 Prozent, DE: 20 Prozent). Die Schweiz und Italien folgen auf den Plätzen drei und vier. Erfreulich entwickelt haben sich vor allem die Unternehmen in Nordeuropa. So konnten sich Skanva (+ neun Prozent) und Kastrup (+ 14 Prozent) über hohe Steigerungsquoten freuen. Ebenfalls bemerkenswert ist das überdurchschnittliche Wachstum der deutschen Tochter Neuffer, die ihren Umsatz im Online-Bauelemente-Geschäft um 51 Prozent steigern konnte.
Europas führende Fenstermarke Internorm verzeichnete im letzten Jahr einen Rückgang von 13 Prozent. Bei allen anderen Tochergesellschaften – dem slowakischen Fenster- und Türenspezialist HSF, dem österreichischen Spezialist für außenliegenden Sonnenschutz Schlotterer, dem Premium-Türenhersteller Topic aus Sarleinsbach und dem finnischen Fenster- und Türenhersteller Skaala, ergaben sich Rückgänge von drei bis zehn Prozent.
Mit 3.965 Mitarbeitenden beschäftigte das Internationale Fensternetzwerk 177 Personen weniger als im Vorjahr. "Auch in fordernden Zeiten sind wir ein zuverlässiger Arbeitgeber in der Region, denn 72 Prozent aller IFN-Mitarbeiter sind in Österreich beschäftigt", informiert IFN-Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger.
Zum 1. Juli 2025 erweitert die IFN-Holding AG außerdem den bestehenden Vorstand um Dipl.-Ing. Andreas Kampenhuber, MBA. Dieser wird den Posten des Vorstandes für Produktion- und Technologie besetzen. Neben Kampenhuber, übernahm Mag. Barbara Desl den Bereich Finanzen von Mag. Johann Habring, MBA, der IFN Ende Juli verlässt. Dr. Alfred Schrott verantwortet im Vorstand weiterhin den Bereich Marketing und Vertrieb. Somit ist der geplante Dreier-Vorstand komplett und das Unternehmen auch auf Führungsebene für die Zukunft aufgestellt.
Klarer Fokus auf das Kerngeschäft
"Als IFN-Holding AG werden wir uns in Zukunft sehr stark auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Diese liegen klar bei hochwertigen Fenster-, Tür-, Sonnenschutz- und Fassaden-Produkten, die vor allem im Wohnbau eingesetzt werden", sagt Klinger. Zusätzlich wird sich das Unternehmen auf den Ausbau und die Absicherung des Online-Bauelemente-Geschäfts konzentrieren.
Bereits im März 2025 übernahm IFN 100 Prozent der Anteile am litauischen Unternehmen Roda UAB. Neben den bisher bestehenden Kunden soll Roda in Zukunft auch andere Netzwerk-Mitglieder in Nordeuropa mit hochwertigen Fenstern und Türen beliefern. Die IFN Holding stärkt so die Lieferkette seiner Online-Aktivitäten und anderer Geschäftsfelder in Nordeuropa und erhöht die Versorgungssicherheit innerhalb der Gruppe.
Anfang Mai wurden sämtliche Unternehmensanteile an der GIG Holding GmbH – Spezialist für maßgeschneiderten Sonderlösungen im Fassadenbau für Großprojekte – an die Pohn Management GmbH verkauft. Diese übernimmt das zukünftige Geschäft unter der Leitung von Adolf Pohn zu 100 Prozent. Als wesentliche Gründe wurden die hohe Komplexität und die Anforderungen des internationalen Projektgeschäfts mit Großfassaden genannt, die keine wesentlichen Synergien mit der zukünftigen strategischen Ausrichtung auf den eher wohnungsnahen Bau von IFN zulassen.
Auch im Bereich der Haustüren wird die IFN-Gruppe ihre Kompetenzen stärken und bündeln. So wird Topic, die Premium-Marke für Haustüren, enger mit Internorm zusammenwachsen. "Die IFN-Strategie ist darauf ausgerichtet, einen langfristigen Mehrwert zu schaffen. Daher
wollen wir auch unsere Marktposition im Bereich Haustüren stärken", erläutert Dr. Alfred Schrott, Vorstand für Vertrieb und Marketing. "Durch die Zusammenführung von Topic und Internorm werden die Vertriebs- und Innovationskräfte im Bereich Haustüren deutlich gestärkt, das Produktportfolio um eine Premium-Marke erweitert und neue Marktpotenziale im hochwertigen Segment erschlossen."
Thermische Gebäudesanierung als Zukunftsthema
Im Zuge der eingebrochenen Neubautätigkeit spielt das Sanierungsgeschäft eine immer wichtigere Rolle. Bei Internorm machen die Sanierungsanteile bereits fast zwei Drittel des Umsatzes aus. "Die thermische Gebäudesanierung ist eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Sie macht Gebäude klimafit für die Zukunft. Das reicht von höherer Energieeffizienz bis zur Resilienz gegen Extermwetterphänomene", sagt Christian Klinger.
Bis 2030 möchte der österreichische Staat darüber hinaus die drohenden Strafzahlungen in der Höhe von acht Mrd. Euro durch eine effektive CO2-Reduktion abwenden. Die thermische Gebäudesanierung ist dabei ein wesentlicher Hebel. Eine volkswirtschaftliche Wertschöpfungsanalyse zur Bundesförderungen der thermischen Sanierung in 2023/2024 von em.o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Schneider konnte zeigen, dass der Österreichische Staat für jeden Förder-Euro, der für thermische Sanierung eingesetzt wurde, direkt und kurzfristig zwei Euro an Steuern und Sozialabgaben zurückerhalten hat.
"Sanierung lohnt sich mehrfach: für den Kunden in Form von weniger Energiekosten und höherem Wohnkomfort sowie für den Staat, der für jeden Förder-Euro nicht nur zwei Euro zurückbekommt, sondern auch noch Strafzahlungen vermeidet. Am Ende rechnet es sich für unser Klima in Form von weniger CO2-Emissionen und daher für die nächsten Generationen. Sanierung ist ein wertvolles Zukunftsinvestment für unsere Kunden, aber auch für den Staat", schließt Klinger.
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