Die Insolvenz des bekannten deutschen Fensterbauunternehmens Helmut Meeth verdeutliche sinnbildlich die angespannte Lage der Fensterindustrie, sagt Dr. Constantin Greiner von Munich Strategy. Wir sprachen mit ihm über die Chancen für eine Belebung der Baukonjunktur in Deutschland und wie sich Betriebe im Wettbewerb behaupten.
GFF: Herr Greiner, 2023 haben Sie prognostiziert, dass angesichts des erwarteten Rückgangs der Absatzmenge von Fenstern und Türen in 24 und 25 mancher Anbieter aus dem Markt ausscheiden wird. Nun hat es mit der Firma Helmut Meeth ein in der Branche sehr bekanntes Unternehmen getroffen, das mit zuletzt 90 Mitarbeitern Bauelemente gefertigt hat, vor allem aus Kunststoff. Gibt es ein Muster für Firmen, um besser durch die Marktbereinigung zu kommen als andere?
Dr. Constantin Greiner: "Die Nachricht von der Insolvenz der Firma Helmut Meeth hat mich betroffen gemacht und verdeutlicht sinnbildlich die angespannte Lage der Fensterindustrie. Nur wenige Unternehmen konnten sich dem negativen Markttrend entziehen.
Sicherlich gibt es Faktoren, die die Widerstandsfähigkeit in Krisen beeinflussen. Eine starke Wettbewerbsposition und eine solide Kapitalausstattung (Eigenkapital) zahlen sich derzeit besonders aus. Letztere wird häufig durch den Einstieg von Finanzinvestoren stark belastet, wodurch solche Unternehmen möglicherweise anfälliger für Krisen sind als familiengeführte Betriebe.
Ob dies auch der der Firma Meeth der Fall war, kann ich allerdings aus der Außenperspektive nicht einschätzen."