Neben hohem Durchsatz setzt Guardian auf anspruchsvoll beschichtetes Flachglas, das deutlich länger haltbar gegen Kratzer sein soll als Kokurrenzprodukte. In der Dusche vereinfacht eine Beschichtung die Reinigung.

360 Mitarbeiter produzieren im luxemburgischen Bascharage für Guardian Flachglas in Dicken von 1,6, von 2,1, von vier, sechs, acht, zehn und zwölf Millimeter. Die Qualität entwickelt sich von der Floatglasqualität über die Beschichtungs- bis zur Spiegelqualität. 2014 rollt in Bascharage Weißglas Extra Clear vom Band.
Eigene Veredelung schafft Mehrwert
Zirka 50 Prozent des Basisglases verkauft der Hersteller an Veredler weiter. Den Rest verarbeitet Guardian zu eigenem Funktionsglas, z.B. mit Sonnenschutz- und Wärmeschutzbeschichtung, als Verbundsicherheitsglas (VSG)-Bandmaß oder als laminiertes Glas. „Das ist ein großer Vorteil für uns, weil wir dadurch den Preis für Floatglas auf einem vernünftigen Niveau halten“, erläutert beim GFF-Besuch Marketingleiter Stephan Kienle.
Hausgemachtes Float selbst veredelt
Einen vernünftigen Preis will der Produzent künftig mit seinen Produkten Shower Gard und Diamond Guard erzielen. Zur Veredelung wandert das selbst hergestellte Flachglas in die hauseigene Beschichtungsanlage. Alleine die Entwicklung des neuesten Top-Produkts Diamond Guard hat sich Guardian im Verlauf der nunmehr 13 Jahre währenden Vorlaufzeit eine siebenstellige Tausendersumme kosten lassen.
Hightech-Schicht macht den Unterschied
Ein großer Teil der Forschung steckt im patentierten Beschichtungsprozess: Nach der Reinigung in der Waschmaschine rollt die Scheibe in eine Hochvakuumkammer. Dort schießt ein Ionenstrahl Kohlenstoff mit rasender Geschwindigkeit auf die Glasoberfläche. „Wenig Masse trifft extrem schnell auf das Glas und erzeugt so an der Oberfläche eine Kohlenstoffschicht. Diese verschmilzt praktisch mit der Glasoberfläche, diese Technik kommt aus der Raumfahrt“, erläutert Herbert Lage, der Leiter der Entwicklung bei Guardian. Diamond Guard für nicht vorgespannte Scheiben fertigt der Hersteller schon seit einigen Jahren. Allerdings hielt sich der Markterfolg in Grenzen, weil die Kunden im Innenausbau Sicherheitsglas als Standard fordern. Seit September 2013 liefert Guardian das Produkt nun für Glas, das die Verarbeiter-Kunden selbst vorspannen.
Mehr zu den Wettbewerbsvorteilen des beschichteten Glases lesen Sie in der GFF-Ausgabe 1/2014, die am 10. Januar 2014 erschienen ist.