"Wir sind das Sprachrohr der Glasbranche." Grönegräs fordert Fensterbauer – und eigene Mitglieder

Jochen Grönegräs, der Geschäftsführer des Bundesverbands Flachglas (BF), hat die Forderungen seines Verbands nach einer normativen Verankerung des Einsatzes von mehr Sicherheitsglas im Gespräch mit GFF-Online bekräftigt. Der BF sehe sich als Unterstützer technologischer Entwicklung, die zu Mehrwert beim Produkt führen solle.

Jochen Grönegräs ist Geschäftsführer des Bundesverbands Flachglas (BF), das Gespräch fand in München in den Räumen des Bundesarbeitgeberverbands (BAVG) Glas und Solar statt. - © Kober

Dass es, im Fall des im Neubau den Marktstandard repräsentierenden Dreifach-Isolierglases, in der Vergangenheit kaum gelungen ist, diese Produktverbesserungen erlösseitig umzusetzen, sieht der BF-Chef genauso; und dabei auch die Fensterbauer in der Pflicht. Diese seien nun einmal das Bindeglied zwischen dem Glashersteller und dem Endkunden. Es gehe oft schlicht darum, zum Standardprodukt alternativ eine höherwertige Lösung anzubieten.

Einfach ist nicht genug

Wenn er, teilweise auch aus den eigenen Reihen, höre, das Produkt werde durch solche Anstrengungen teurer, müsse er, Grönegräs, sich fragen, was daran denn schlecht sei: "Ich sage das auch unseren Mitgliedern. Es kann nicht sein, dass es unser Ziel ist, alles nur ja so einfach zu halten wie möglich."

Ohne Vorschrift chancenlos

Dem Argument, der Endkunde habe offenbar keinen erhöhten Bedarf an Sicherheitsglas – der aktuelle Formulierungsvorschlag für die turnusmäßig in Überarbeitung befindliche DIN 18008 sieht einen Einsatz unterhalb der Brüstungshöhe an der zugänglichen Seite bei Balkontüren wie bei Zimmertüren mit Lichtausschnitt vor – wenn zur Gewinnung entsprechender Marktanteile erst Vorschriften nötig sind, stimmt der Geschäftsführer und frühere Produktmanager bei einem führenden Glasproduzenten nicht zu: Ohne entsprechende Verordnungen sei es weder im Fall des beschichteten Zweifachglases (in der damaligen Wärmeschutzverordnung) noch bei Dreifach-Iso (hier war es die EnEV) gelungen, entsprechende Technologien in den Markt zu bringen.

Das komplette Wortlautinterview mit Jochen Grönegräs lesen Sie nur in GFF .