Flachglasherstellung Grönegräs: "Der limitierende Faktor ist die Menge an Flachglasscherben."

Jochen Grönegräs vom Bundesverband Flachglas zu der Frage, ob sich der Recyclinganteil bei der Herstellung von Flachglas auf 100 Prozent ausbauen lässt.

Jochen Grönegräs ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Flachglas (BF). - © Bundesverband Flachglas

"Für den Einsatz von Recyclingglas in der Flachglasherstellung gelten drei Kriterien: Wirtschaftlichkeit, Qualität und die zur Verfügung stehende Menge an Flachglasscherben. Letzterer Punkt ist der Knackpunkt. Das zeigen unsere Untersuchungen. Flachglas mit einem Recyclinganteil bis zu 100 Prozent mag wünschenswert sein, aber die Umsetzung ist mehr als fraglich.
Der limitierende Faktor ist die Menge an Flachglasscherben. Stand heute wird de facto nicht genug saniert. Nur rund zehn Prozent der jährlichen Gesamtmenge an Flachglasscherben in Deutschland fließt zurück in die Flachglasproduktion. Das hat seine Gründe. Die große Mehrheit der Scherben geht in die Hohlglasherstellung.
Rund 90 Prozent des anfallenden Flachglases bei Gebäudesanierungen wird gesammelt. Es liegt also nicht daran, dass nicht genügend Glasscherben gesammelt werden. So gesehen sollte man nicht die Maximalforderung 100 Prozent Recyclinganteil verfolgen, sondern eher eine schrittweise Erhöhung anstreben im Rahmen der prognostizierten Entwicklungen."