Neues Sonnenschutzglas für den Denkmalschutz Goldene Scheiben mit guten Werten

Das ehemalige Gebäude der WestLB in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs wurde zu einem Ärztezentrum umgebaut. Bei der Sanierung der bronzefarbenen Fensterbänder kam ein neu entwickeltes Sonnenschutzglas mit goldener Beschichtung zum Einsatz.

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    © Saint-Gobain Glass Deutschland/Olaf Rohl
    Mit dem Glas SGG Cool-Lite KG 137 Gold blieb nach der Sanierung der Kontrast zwischen den bronzefarbenen Scheiben und den weißen Betonbrüstungen erhalten.
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    © Saint-Gobain Glass Deutschland/Olaf Rohl
    Das goldbedampfte Sonnenschutzglas weist gute Wärmedämm- und Sonnenschutzeigenschaften auf. Zudem ist es lichtdurchlässiger als das Originalglas aus den 1970er-Jahren.

Das zwischen 1975 sowie 1978 für die WestLB errichtete Büro- und Geschäftshaus hatte der Architekt Harald Deilmann entworfen. Äußerlich charakteristisch ist die Schichtung der weißen Brüstungsbänder der Dachterrassen sowie Balkone im Wechsel mit den bronzefarbenen Metallfassaden sowie goldbedampften Sonnenschutzgläsern. Ebenso markant sind die Türme der Treppenkerne und Technikbauwerke. Im April 2011 wurde das von Pop Art inspirierte Gebäudeensemble unter Denkmalschutz gestellt – nicht nur als „typisches Kind seiner Zeit“, sondern ebenso als beispielhafter Beleg für eine industrielle Vorfertigungsbauweise. „Die zeitgemäße Nutzung eines Baudenkmals und das gleichzeitige Bewahren als Zeitzeichen einer vergangenen Epoche sind immer eine Gratwanderung und besonders eine Herausforderung für die Architekten“, betont Rudolf R. Reiss als Bevollmächtigter des Bauherrn Lanber GmbH.

Die Planung für den Umbau in ein Ärztehaus, das Dortmunder Centrum für Medizin und Gesundheit (DOC), erfolgte im Dialog zwischen Eller + Eller Architekten, der Denkmalschutzbehörde der Stadt und dem LWL als Fachamt für Denkmalpflege in Westfalen. Die Herausforderung sei es gewesen, ein Ärztehaus im Bestand zu konzipieren, das die Anforderungen an ein modernes Gesundheitszentrum erfüllt und zugleich die schützenswerten Eigenheiten des Gebäudes erhält.

Gleiche Optik, bessere Werte

Dass der Kontrast zwischen den bronzefarben bedampften Scheiben und den weißen Betonbrüstungen im Stadtbild erhalten bleiben sollte, war die erklärte Absicht. Die ursprünglichen Fensterfabrikate waren nicht mehr erhältlich. Stattdessen entwickelte Saint-Gobain Glass auf der Basis des Sonnenschutzglases SGG Cool-Lite SKN 165 mit SGG Cool-Lite KG 137 Gold ein neues Produkt, das sich äußerlich von dem ursprünglichen Bronzeton nur um Nuancen unterscheide, jedoch deutlich bessere Wärmedämm- und Sonnenschutzeigenschaften (Ug = 1,2 W/m2K, g-Wert liegt bei 0,28) aufweise. Zirka 1.800 Quadratmeter in verschiedenen Maßen von bis zu 2,40 mal 1,30 Meter wurden zur Sanierung des DOC produziert und eingebaut. Aus dem Inneren des Gebäudes betrachtet, haben die Gläser laut SGG im Vergleich zu ihren Vorgängern aus den 70er-Jahren eine viel hellere Wirkung; die Lichttransmission sei mit 34 Prozent deutlich höher. Dies ist für die Nutzer angenehm und denkmalpflegerisch unproblematisch. SGG Cool-Lite KG 137 Gold eigne sich daher für Objekte, bei denen sowohl Anforderungen an den Denkmalschutz als auch an die Energieeffizienz gestellt sind. Zudem lasse sich das Glas vorspannen und laminieren. Es kann damit weitere Funktionen wie Sicherheit oder Lärmschutz übernehmen. Zufrieden waren alle Beteiligten bei der Eröffnung des DOC Anfang 2014. Der Erhalt der Fassadenkonstruktion bei gleichzeitiger Anpassung an heutige technische sowie wärmedämmtechnische Standards als wesentliche Herausforderung sei von den Beteiligten sehr gut bewältigt worden, erklärte Erasmus Eller, Geschäftsführer von Eller + Eller Architekten. Vor allem für den Denkmalschutz sei es ein Erfolg, das Gebäude so weitgehend bewahrt zu haben.