Details zur Übernahme Breaking News zum Bystronic-Deal: Glaston zahlt 68 Millionen Euro

Glaston hat einen Vertrag zum Erwerb der Bystronic glass Gruppe unterzeichnet. Was die beiden Unternehmen dazu sagen und wie sich ergänzen, erfahren Sie hier.

Bystronic ergänzt das Produktprogramm von Glaston. - © Bystronic glass

Der finnische Maschinenhersteller Glaston investiert 68 Millionen Euro und übernimmt von der Schweizer Industrieholding Conzzeta 100 Prozent der gesellschaftsrechtlichen Anteile an Bystronic glass, weltweit tätiger Maschinen-, System- und Dienstleistungsanbieter für die Flachglasverarbeitung. Glaston wird dadurch nach eigenen Angaben über ein "einzigartiges und wertschöpfendes Angebot" verfügen, von dem die Kunden profitieren werden.

"Wir stellen unser Glass Processing Business für uns und unsere Kunden besser auf", sagt Glaston-CEO Arto Metsänen zu den Hintergründen der Übernahme. Mit dieser führt das Unternehmen weiter, was es im November angekündigt und bereits einen Monat später mit dem Verkauf der Werkzeugsparte Glaston Tools an Bavelloni umgesetzt hatte. "Wir haben ganz klar gesagt, dass wir in Kerngeschäfte wie Glasverarbeitungstechnologien investieren wollen", erläutert Joséphine Mickwitz, Vizepräsidentin für Investor Relations (IR), Kommunikation und Marketing, die in dieser Funktion der erweiterten Geschäftsleitung von Glaston angehört.

Komplementäres Produktprogramm

Durch den Zusammenschluss mit Bystronic glass wird Glaston nach eigenen Angaben zu einem bedeutenden Akteur im Glasmaschinengeschäft mit einem umfassenden Produktangebot – vom Härten, Biegen und Laminieren von Glas über die Isolierglasherstellung und das Glashandling bis hin zur Fahrzeug- und Displayglasverarbeitung sowie dazugehörenden Servicedienstleistungen. Die Produktprogramme der beiden Unternehmen ergänzen sich sehr gut, wie Peter Nischwitz, Head of Corporate Communications Bystronic glass, sagt: "Wir sind sehr stark komplementär unterwegs und können unseren Kunden in der Zukunft Lösungen aus einer Hand bieten." Die Unternehmen bedienen verschiedene Teile der Wertschöpfungskette in der Glasverarbeitung, heißt es auch von Mickwitz. "Durch die Integration von Bystronic glass gibt es künftig die Möglichkeit zum Cross-Selling. Wir hoffen so, das Serviceportfolio zu erweitern und durch gemeinsame Entwicklungen unsere Kunden besser zu bedienen."

Bystronic bringt im Segment Fahrzeug- und Displayglas insbesondere sein Preprocessing-Know-how ein und im Bereich Architekturglas die Kompetenz, Maschinen und Anlagen für die Isolierglasherstellung sowie Handlinggeräte zu bauen. Glaston ist in beiden Feldern spezialisiert auf Anlagen zum Härten, Biegen und Laminieren von Glas.

Produktivität der Kunden steigern

Insbesondere die Unternehmenskunden sollen von dem Zusammenschluss profitieren: "Wir wollen die Produktivität unserer Kunden permanent steigern und optimieren. Wir sehen große Synergieeffekte gerade im Bereich der Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung", sagt Nischwitz. Durch das komplementäre Produktprogramm eröffnen sich für beide Unternehmen auch neue Märkte. "Beide Parteien bekommen durch den Zusammenschluss Zugang zu Kunden, die sie vorher nicht hatten."

Der Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich der Zustimmung der Aufsichtsbehörden bis Ende des ersten Quartals 2019 erwartet. Bis zum Abschluss der Übernahme werden Bystronic glass und Glaston als zwei unabhängige Unternehmen weitergeführt und die Rechtsform bleibt unverändert. Insofern ergeben sich laut Nischwitz vorerst auch keine Änderungen für die Bystronic-Standorte oder im Bereich des Managements. "Nach dem Closing werden gemeinsame Integrationsteams gebildet, die sich die Organisationsstrukturen anschauen und Strategien entwickeln." Beide Unternehmen gehen nicht davon aus, dass es bei der kartellrechtlichen Überprüfung zu Überraschungen kommt. "Ich sehe keine größeren Bedenken hinsichtlich der behördlichen Genehmigungen", sagt Mickwitz.