Die Glasdachkonstruktion des Campus in Bonn ist ein echter Blickfang. Auf einer Fläche von 1.700 Quadratmeter ist der Innenhof des Gebäudes mit einem Tageslichtsystem überdacht.

Die Zahlen sind beeindruckend: In einer Höhe von 22 Meter montierten die Fachhandwerker einen Aufbau mit Trägern von bis zu 40 Meter Länge. Die Bauteile hob ein 500 Tonnen-Mobilkran über die Gebäude hinweg. Das Projekt verwirklichte der Glas- und Stahlbauexperte Mirotec mit dem Tageslichtsystem-Hersteller Lamilux. Bei den teilweise 40 Meter langen Stahlträgern ist eine Überhöhung von bis zu 21 Zentimeter eingeplant, die Mirotec speziell für das Projekt ausführte. "Jeder Träger ist ein Unikat mit verschiedenen Blechdicken und Überhöhungen“, sagt Dipl.-Ing. Ralf Löcken, der für die technische Projektabwicklung zuständig war. Damit das Dach extremen Temperaturen standhält, sind spezielle Gleitlager eingebaut.
Zwölf Satteldächer in 22 Meter Höhe
Auf den Hauptträgern ruht die Aluminiumkonstruktion von Lamilux. Das CI-System Glasarchitektur PR60 mit einem speziellen Pfosten-Riegel-System ermögliche eine individuelle Formgebung. Über dem Atrium montierten die Fachhandwerker zwölf PR60-Satteldächer in 22 Meter Höhe. Die Bauelemente sorgen für einen großflächigen, angenehmen Tageslichteinfall über dem Innenhof. Die Aufsatzkonstruktion kam in Einzelteilen zur Baustelle, die Fachhandwerker montierten die Elemente vor Ort. Das PR60-System ermöglicht laut Lamilux eine effiziente Belüftung der Glasfalze und die kontrollierte Wasser- und Kondensatableitung. Das sich überlappende und ohne direkte Stöße konstruierte mehrstufige Dichtungssystem in der inneren Dichtebene stelle die funktionierende Sekundärentwässerung sicher.
Sichere Entwässerung
Die Entwässerungsrinnen integrierte Lamilux mit einem Gefälle so in die Stahlträger, dass das Regen- und Kondenswasser über die Flachdächer der umgebenden Gebäude abfließt. Eine Rinnenheizung verhindert, dass Schnee und Eis die Rinnen verstopfen. In das Dach sind Doppelklappen mit aerodynamisch wirksamer Rauchabzugfläche integriert – als Bestandteil der RWA. Im Brandfall leitet diese durch thermischen Auftrieb Rauch, Hitze und giftige Gase ins Freie. Die Flügel lassen sich zum Lüften um bis zu 90 Grad auffahren.
Lesen Sie mehr zu dem Objekt in der Sommerausgabe von GFF, die am 7. Juli erscheint.