Thermisch vorgespanntes Glas wie ESG ist bekannt für Anisotropie-Effekte, die aus ungleichmäßigen Spannungsverteilungen resultieren. Sedak hat ein Glas auf den Markt gebracht, bei dem diese Störungen nicht zu sehen sind. Dass sich die Eigenspannungen von ESG auch nutzen lassen, um Rückschlüsse auf dessen mechanische Eigenschaften zu ziehen, zeigt ein jüngst abgeschlossenes Forschungsprojekt.

Glas ist optisch isotrop, das Licht durchdringt es gleichmäßig. Doch durch thermisches Vorspannen ändert sich dieses Verhalten: Das einfallende Licht wird unterschiedlich gebrochen, das Glas wird anisotrop. Die Folge: Das menschliche Auge nimmt vor allem bei stark polarisiertem Licht Effekte wie graue Streifen oder regenbogenartiges Schimmern im Glas wahr.
Bisher galten diese sogenannten Anisotropien als unvermeidlich – ein technischer Kompromiss, mit dem Verarbeiter und Anwender leben mussten. Mit Sedak Tempered+ setzt Sedak nunmehr neue Maßstäbe in der Glasveredelung.
Neuer Standard für vorgespanntes Glas
Das Herzstück bildet ein patentiertes Vorspannverfahren, bei dem das Glas auf zirka 630 Grad Celsius erhitzt und anschließend kontrolliert mit Luftdüsen abgekühlt wird. "Durch die präzise Abstimmung von Erhitzung und Abkühlung reduzieren wir Spannungsunterschiede im Glas auf ein Minimum – das Ergebnis ist eine Vorspannung ohne sichtbare Doppelbrechung und frei von Anisotropien", erläutert Sales Director Kevin Berni.
Das Verfahren erfülle alle geltenden Normen für vorgespanntes Glas (EN 12150, EN 1863) und überzeuge durch exzellente optische Qualität: kristallklare Transparenz aus jedem Blickwinkel, selbst bei anspruchsvollen Lichtverhältnissen. "Für uns definiert das Produkt einen neuen Standard für hochwertige Architekturanwendungen", so Berni weiter. "Unsere Kunden profitieren von der bewährten Qualität von ESG und TVG – ohne Kompromisse bei der visuellen Ästhetik." Das neue Vorspannverfahren sei die erste Wahl für Projekte mit höchsten Anforderungen an Transparenz, insbesondere im exklusiven Architekturbereich.
Sedak Tempered+ richtet sich dem Sales Director zufolge an alle, für die höchste optische Qualität entscheidend ist. "Wir haben das Produkt als neuen Standard für vorgespanntes Glas ohne sichtbare Anisotropien entwickelt – ein klarer Vorteil für anspruchsvolle Anwendungen, insbesondere in der Architektur, bei denen Transparenz und hochwertige Ästhetik im Mittelpunkt stehen", sagt er. Gerade bei Bauvorhaben wie reine Glasfassaden sei es wichtig, den Fokus auf das zu legen, was zum Schluss für alle sichtbar sei – das Glas selbst.