Auf der Mitgliederversammlung des Fachverbands Glas Fenster Fassade Baden Württemberg (GFF BW) am 13. April spielte das Thema Nachwuchsgewinnung eine dominierende Rolle; weitere Punkte waren das Streben nach Transparenz und die DIN 18008.

Für Gesprächsstoff sorgten auf der Mitgliederversammlung des GFF BW gleich zu Beginn die Handwerker-Games. Dabei handelt es sich um eine Aktion der Kreishandwerkerschaft Ravensburg, um bei den teilnehmenden Schülern die Begeisterung für das Handwerk zu wecken und den einen oder anderen für eine Ausbildung zu gewinnen.
GFF BW-Vorsitzender Jürgen Sieber zeigte in seinem Vortrag gleich mehrere Imagefilme zu den Handwerker-Games, die die Mitglieder u.a. auf ihren sozialen Netzwerken streuen können. Das Fazit zur Veranstaltung sei derart positiv – für das gesamte Handwerk – dass Sieber zum Engagement aufrief. Wie im Verlauf der gesamten Versammlung deutlich wurde, zählt das Thema Nachwuchs zu den Kernthemen für den Verband.
Kooperationen bringen Mehrwert für Nachwuchs
Hauptgeschäftsführer Waldemar Dörr freute sich, dass sich die Anzahl der Lehrlinge wieder etwas stabilisiert hat: 2018/2019 hat die Gewerbliche Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik 274 Teilnehmer, im Jahrgang davor waren es 248 gewesen. Mit Hinweis auf die neue Kooperation mit dem Unternehmen Gutmann zeigt der Verband, dass jegliche Art von Unterstützung in diesem Bereich einen Mehrwert für den Nachwuchs und dessen Gewinnung bringt – und weiterhin gefragt ist.
Die anwesenden Delegierten befürworteten diese Bestrebungen, die nächsten Generationen für das Glaserhandwerk zu begeistern. Mit viel Applaus beglückwünschten sie die sieben jungen Menschen, die Johannes-Georg Voll als Vorstandsvorsitzender der Werner Stober Stiftung für ihre Leistung ehrte. So erhielten die Jungmeister Lukas Stapf, Besar Emini, Tamara Schraivogel, Sebastian Vosseler, Jonas Wachter und Mario Cammerer Auszeichnungen für ihre Prüfungsleistungen. Nicolai Kaupa, Meisteranwärter, freute sich über ein Stipendium für die Meisterausbildung.
Viele Anfragen zur DIN 18008 für die Technische Beratung des GFF BW
Technischer Berater Jan Eiermann lieferte den Mitgliedern eine Übersicht der Tätigkeitsbereiche der Technischen Beratung des GFF BW. In 1.028 Beratungsstunden – verteilt auf 217 Anfragen – half die Beratungsstelle Betrieben bei Problemen. Besonders häufig waren Anfragen zur DIN 18008, Glasstatik, Barrierefreiheit, Statik von Fensterwänden und zu Bewertungen einer etwaigen visuellen Beeinträchtigung. Auf Nachfrage riet Eiermann beim Umgang mit der DIN 18008 dazu, Kunden auf aktuelle Diskussionen hinzuweisen, aber eine schriftliche Entscheidung des Bauherrn einzuholen.
Mitglieder sprechen ihrem Verband Vertrauen aus
Bei der Vorlage des Rechnungsergebnisses 2018 zeigte sich die Geschäftsführung – wie mittlerweile im GFF BW gewohnt – transparent. Das Ergebnis: Der Verband schreibt weiterhin schwarze Zahlen. Auf Fragen zum Haushaltsplan reagiert Dörr mit Verständnis und Erläuterungen. "Sie sehen, wofür wir unser Geld verwenden und woher wir es bekommen", betont er.
In seinem Bericht zur vergangenen Mitgliederversammlung des Bundesinnungsverbands des Glaserhandwerks (BIV) in Erfurt machte der Vorstand deutlich, dass diese Transparenz beim BIV nicht vorhanden ist. Für Sieber ist es kritisch zu sehen, dass der Verband seine Zahlen nicht offenlegt, zumal er jetzt nach einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge gefragte hatte. Dörr rechnete daraufhin vor, welche Auswirkungen die Erhöhung wiederum auf die Mitgliedsbeiträge der Betriebe des GFF BW hätte. Als Hausaufgabe bis zur nächsten GFF BW-Mitgliederversammlung baten Vorstand und Hauptgeschäftsführung darum, dass die anwesenden Delegierten sich zusammen mit ihren Innungen klar werden, welche Konsequenzen Vertreter des GFF BW im Fall einer Beitragserhöhung bei der nächsten BIV-Mitgliederversammlung ziehen sollen.
Mehr zur Frühjahrsmitgliederversammlung des GFF BW lesen Sie in unserer Juniausgabe von GFF.