Der Fachverband GFF BW hat seine Geschäftsstelle konsequent digitalisiert. Mit Beginn des Jahres 2020 ist die IT-Infrastruktur in die Cloud verlagert. Lesen Sie, welche Vorteile das in der Corona-Krise für den Meisterkurs hatte.

Seit Anfang des Jahres greift jeder Mitarbeiter der GFF BW-Geschäftsstelle mobil, d.h. von überall auf der Welt, auf Geschäftsdokumente, -mails und vieles mehr zu. Verantwortlich für die Cloud-Lösung zeichnet Andreas Richter, Dozent an der Akademie für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik Karlsruhe sowie der IT-Experte des Fachverbands. Er ist vom Ergebnis der Digitalisierung begeistert. "Das ist eine wahnsinnige Erleichterung. Damit lösen wir alle IT-Angelegenheiten praktisch intern."
Meisterskurs im digitalen Klassenzimmer
Zu Hochzeiten der Corona-Krise zahlte sich das digitale Büro besonders aus, in Anbetracht der Verlagerung nahezu aller Arbeitsplätze ins Homeoffice. Der Unterricht für die angehenden Glasermeister machte sich die neuen Möglichkeiten zunutze. Während in vielen Bundesländern die Beschulung ausgesetzt war, liefen in Karlsruhe mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen die Kurse online weiter – via Teams, der Microsoft Software für Online-Besprechungen. "Im Zuge der Digitalisierung der Geschäftsstelle Anfang des Jahres hatten wir die Plattform eingerichtet – für die verbandsinterne Kommunikation", sagt Richter. Nun habe er bei der kurzfristigen Lösung für den Meisterkurs davon profitiert.
Die Meisterschüler haben die neue Unterrichtsform laut Richter sehr gut angenommen. Bereits zuvor hatte der Dozent festgestellt, dass einige Schüler des laufenden Jahrgangs eine besondere Affinität zum Digitalen haben. "Da sind ein paar dabei, die haben nicht nur einen Laptop vor sich stehen, sondern arbeiten parallel dazu an weiteren Endgeräten wie Smartphone oder Tablet", schildert Richter, der eine weitere interessante Beobachtung gemacht hat. Demnach finden sich im aktuellen Kurs erstmals Schüler, welche bei sich im Betrieb planungstechnische Erfahrung gesammelt haben. "Das ist eine Ausnahme. Normalerweise haben die Meisterschüler, die aus handwerklichen Betrieben kommen, wenig Umgang mit dem Computer, weil sie nach der Ausbildung in der Produktion oder auf Montage arbeiten."
So tickt die nächste Generation
Was sich daraus ableiten lässt: Die nächste Generation treibt die Digitalisierung voran – die eigene, aber auch die des Verbands wie die des Handwerks gesamt. So kam in den Karlsruher Kursen die Frage auf, ob es die bislang in gedruckter Form vorliegenden Skripte auch digital gebe. "Für diejenigen, die dies wollten, haben wir das kurzfristig umgesetzt – versuchsweise", sagt Richter. Für alle anderen seien die Hand-outs weiter in Papierform erhältlich.
In der aktuellen GFF -Ausgabe 5-6/2020 erhalten Sie einen Einblick, wie der Unterricht im digitalen Klassenzimmer ablief, und erfahren im Skype-Gespräch mit Andreas Richter, warum die Schüler so auffällig auf Regelwerke pochen und wie dieMitglieder von der Digitalisierung des GFF BW profitieren.