Pro & Contra Gewinnt die Motorisierung weiter an Bedeutung?

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    © Iso-Chemie
    Andreas Armbrust ist Geschäftsführer der Glaserei Sand in Karlsruhe.
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    Matthias Meyer ist bei GU Produktmanager für Großflächen-Schiebeelemente.

Bis jetzt ist die Motorisierung von Hebeschiebe-Elementen kein Riesenthema, auch weil die Endkunden oft gar nicht um diese Möglichkeit wissen – im Gegensatz zur niveaugleichen Schwelle, die immer mehr nachgefragt ist. Ich gehe aber davon aus, dass in nächster Zeit ein größerer Bedarf entstehen könnte, insbesondere weil diese Elemente immer größer und schwerer werden. Auch wer jetzt Türen noch problemlos manuell bedient, sollte bereits heute an die Zukunft denken. Durch Gebrechlichkeit im Alter wird die Bedienung schwieriger, mit motorisierten Elementen lässt sich hier vorsorgen. Besonders kritisch ist die manuelle Bedienung für jemanden, der im Rollstuhl sitzt. Hier ist die Motorisierung eigentlich alternativlos. Selbst haben wir noch keine motorisierten Hebeschiebe-Türen verbaut, aber wir sind offen für dieses Thema. Von der Umsetzung her gibt es eigentlich keine Schwierigkeiten. Ein Elektriker muss ein Stromkabel zum Antrieb legen. Und es ist darauf zu achten, dass sich niemand beim Öffnen oder Schließen der Tür verletzen kann (Stichwort: Klemmschutz). Die größeren Herausforderungen beim Einbau entstehen durch die zunehmenden Abmessungen und die Gewichte der Elemente. Insbesondere durch Dreifach-Verglasungen werden die Anforderungen an die Monteure größer. Oft bekommen wir Probleme, die großformatigen Scheiben überhaupt an den Einbauort zu bringen. Da wir viel in der Sanierung tätig sind, bauen wir diese Türrahmen häufig auf der Baustelle zusammen. Alternativ arbeiten wir mit Autokran.

www.sand-glas.de

Dadurch, dass zirka 90 Prozent aller Türen im Gewichtsbereich von um die 200 Kilogramm liegen und die Bedienung einer Hebeschiebe-Tür allgemein sehr einfach ist, hat sich aus Gründen der Bedienkräfte noch kein erhöhter Bedarf für motorische Lösungen ergeben. Trotzdem ist es natürlich so, dass motorisch betriebene Hebeschiebe-Türen die komfortabelste Art sind, eine Hebeschiebe-Tür zu bedienen. Die Nachfragen aus dem Markt sind jedoch überschaubar. Zum einen liegt das daran, dass die allermeisten Endkunden gar nicht wissen, dass es derartige Möglichkeiten gibt. Zum anderen tun sich die Verarbeiter im Baubeschlag zum Teil sehr schwer damit, motorisch betriebene Fenster und Türen an den Endkunden zu verkaufen. Das fängt schon damit an, dass sich manche Verarbeiter gar nicht mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Was auch historische Gründe hat: Die Gewerke Fenster und Elektrik waren noch bis vor einigen Jahren immer getrennt auf der Baustelle. Man hat keine Erfahrung mit dem Thema – oder gar Angst, Fehler zu machen, dadurch Reklamationen zu produzieren, keine Abnahme des Elements und auch die Rechnung dafür nicht bezahlt zu bekommen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir theoretische und praktische Schulungsprogramme entwickelt, um dem Verarbeiter das technische Know-how und die erforderliche Sicherheit zu vermitteln. Die motorischen Beschläge liefert GU mittlerweile als Plug & Play-Systeme aus. Der Verarbeiter muss lediglich die Komponenten einbauen, den Stecker einstecken – fertig.

www.g-u.de

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