Kurz gefragt „Gewerke benötigen enge Verbindung miteinander“

Ulrich Zink ist Architekt, Experte für   Energieeffizienz & Altbau in Berlin und seit dem Jahr 2000 BAKA-Vorsitzender. - © BAKA/Yunck

GFF: Herr Zink, auf der Pressekonferenz zum 50. Jubiläum blickte der BAKA Berlin vor allem in Richtung Zukunft. Aber was führte zur Gründung?

Zink: Nach dem Krieg war es für die Menschen ein Anliegen, die bestehenden Gebäude zu erhalten, zu sanieren und somit auch zu schützen. Die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, erforderte Expertenwissen, das man in diesem Verband zu bündeln gedachte. Mit dem Einzug von Vorschriften bezüglich energetischer Maßnahmen rückte auch dieses Thema verstärkt in den Fokus und mit ihm nach und nach ebenso das Thema Klimaschutz. 

Was sind wichtige Pfeiler, um erfolgreich Klimaschutz zu betreiben?

Es benötigt einen modernisierten Gebäudebestand, denn dieser verursacht etwa 40 Prozent des gegenwärtigen CO2-Ausstoßes. Wir brauchen innovative Systemlösungen und ein Bildungssystem, welches gewerkeübergreifend agiert und neue Entwicklungen mit einbezieht.

Welche konkreten Themen geht der BAKA künftig an?

Eines unserer Ziele ist es, die Gewerke stärker miteinander zu verbinden. Denn sie entwickeln sich alle weiter und verändern sich. Damit diese Entwicklungen aber nicht versanden, ist es wichtig, die Zusammenarbeit der Gewerke zu fördern. Wenn in einem Neubau auf dem Dach beispielsweise eine Photovoltaikanlage installiert wird, aber dann die Stromleitung fehlt, weil die Fachmänner nicht zusammenarbeiten, sondern jeder nur seiner eigenen Arbeit im Bauablauf nachgeht, dann bringt das niemandem etwas. Aus diesem Grund wollen wir demnächst eine Initiative starten, die das gewerbeübergreifende Denken und Handeln fördert.