Gebogene Gläser für die Krankenanstalt Juchgasse, Wien Gesunde Schwünge

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Gestalten mit Glas

Der Neubau für die psychiatrische Abteilung der Krankenanstalt Rudolfstiftung in Wien ist einmit Tageslicht durchflutetes Gebäude, welches die geschwungene Außenfassade kennzeichnet. Zwei Climaplus Securit-Partner lieferten dafür Multikomfortverglasungen und gebogene Gläser.

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    Die im Dezember 2014 bezogene Einrichtung an der Wiener Juchgasse ist ein helles Gebäude mit geschwungener Außenfassade und großzügig angelegten Räumen.
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    Die Climaplus Securit-Partner Wenna Glas und Eckelt Glas lieferten Multikomfortverglasungen sowie gebogene Gläser.

Der Idee folgend, dass Architektur und Raumgestaltung gesundheitsunterstützend wirken können, sind Helligkeit, Offenheit und großzügige Räumlichkeiten die maßgeblichen Parameter des Gebäudes an der Juchgasse in Wien. Das nach einem Entwurf von Soyka/Silber/Soyka Architekten auf dem Grundstück der ehemaligen Krankenpflegeschule errichtete Gebäude ist als Niedrigenergiehaus konzipiert und gebaut. In dem fünfgeschossigen Bau sind Ambulanzen, eine psychiatrische Abteilung, Verwaltungsbüros, ein öffentliches Café und Technikräume untergebracht. Eine wesentliche Rolle im architektonischen Konzept spielen sowohl plane als auch gebogene Zweifach-Isoliergläser sowie Sonnenschutz- und Sicherheitsverglasungen der beiden österreichischen Climaplus Securit-Partner Wenna Glas und Eckelt Glas. Die Gläser bieten sowohl in der Außenfassade als auch im Innenhof eine ideale Versorgung mit Tageslicht in Kombination mit Schutz und Ästhetik und verleihen dem Gebäude eine elegante und dynamische Ausstrahlung.

Harmonie für (Bau-)Körper und Seele

Gründerzeitliche Wohnbauten, eine Hochhausscheibe aus den 1970er-Jahren und ein elliptisches Solitärgebäude: Die heterogene Bebauung in direkter Nachbarschaft des Krankenhausgebäudes stellte eine planerische Herausforderung dar. Der Ansatz der Architekten bestand darin, zwischen den unterschiedlichen Bebauungsformen zu vermitteln. So bezieht der Neubau vorhandene Baumbepflanzungen mit ein und hält größtmöglichen Abstand zur nordöstlichen Wohnbebauung. Durch Blickachsen, die diagonal über die Grundstücksecken in die Straßenräume geleitet sind, entsteht trotz des beengten Bauplatzes ein Gefühl von Weite. Diesen Eindruck verstärkt die pavillonartige Form des Baukörpers noch. Die Pavillontypologie ist gleichzeitig als Referenz und Erinnerung an die Bebauungsstruktur des vorausgegangenen Standorts Baumgartner Höhe zu verstehen. Durch das Abrücken von den Grundstücksgrenzen und die etwas geschwungene und abgerundete Form des Bauvolumens ergibt sich ein harmonisches Ensemble. Dazu tragen die eingesetzten Materialien Glas, Holz und weißbeschichtetes Aluminium bei, die eine zugleich leichte und warme Ausstrahlung aufweisen. Wie es den Forderungen an ein Niedrigenergiehaus entspricht, ist die Gebäudehülle kompakt und homogen gestaltet. Zur Straßenseite hin ist die Fassade vor den Dienst- und Funktionsräumen einschalig und vor den Patientenzimmern zweischalig mit verglaster Front außen ausgeführt. Die Patienten treten durch Balkontüren in einen geschützten Zwischenraum hinaus. Weil sich die Türen öffnen lassen, fühlen sie sich – auch wegen der großen Fenster – nicht eingesperrt. Ein innenarchitektonisches Highlight der neuen psychiatrischen Abteilung ist das mit Licht durchflutete Atrium, welches mehrere Funktionen erfüllt: Der nach oben offene Hof dient im Sommer der inneren Querbelüftung und verhindert dadurch, dass sich das Ensemble zu stark aufheizt. Zugleich führen die Erschließungsgänge zu den Patientenzimmern rund um den Innenhof und ermöglichen so abwechslungsreiche Rundgänge im Inneren des Gebäudes. Wichtig dabei: Kein Weg führt in eine Sackgasse. Dafür sorgt die  annähernd X-förmige Anordnung der Gänge, welche an den jeweiligen vier Enden als Stichgänge in Richtung von Licht und Aussicht orientiert sind. Alle Zimmer und die meisten Therapieräume weisen außerdem zum Innenhof hin ausgerichtete Ganzglas-Loggien auf, so dass die Patienten möglichst viel Kontakt zur Außenwelt haben und Tages- und Jahreszeiten erleben. Dieser Grundsatz ist ebenfalls verwirklicht mit der Gestaltung der Außenflächen.

Glasvielfalt beeindruckt

Ein Dachgarten ist von einer umlaufenden Brüstung aus bedrucktem Sicherheitsglas geschützt. Frei zugängliche Grünbereiche am Rand des Grundstücks bieten zudem schattige Treffpunkte, und der gepflasterte Vorplatz im Eingangsbereich des Hauses lädt mit wasserberieselten Steinblöcken, Zierbirnen, Rasenflächen sowie Bänken zum Verweilen ein. Für Wärmekomfort in der straßenseitigen Fassade und der Innenhoffassade sorgen die planen Zweifach-Isoliergläser SGG Climaplus One und SGG Climaplus Ultra N sowie gebogenes SGG Climaplus Contour. Im Sockelbereich verhindert das Sonnenschutzglas SGG Cool-Lite SKN 154 wirksam, dass sich die Räume zu stark erhitzen. Absturzsicherung sowie Schutz vor Verletzungen bieten die Verbundsicherheitsgläser SGG Stadip, teilweise mit dem Siebdruck Seralit Litex versehen. Alle planen Verglasungen fertigte der national und international tätige Glasveredelungsbetrieb Eckelt Glas in Steyr. Vom gebogenen Einscheiben-Sicherheitsglas SGG Securit Contour über das gebogene Verbundsicherheitsglas SGG Stadip Contour, teilweise mit Email, bis hin zum gebogenen Zweifach-Isolierglas SGG Climaplus Contour, teilweise siebbedruckt, fertigte der spezialisierte Glasveredler Wenna Glas in Linz nahezu die gesamte Palette an gebogenen Gläsern für dieses besondere Bauvorhaben. Eine große Herausforderung bestand dabei unter anderem darin, beim Biegen der Basisgläser für die Fassade die Farbe und Erscheinung des planen Basisglases zu erhalten. Erst dadurch entsteht ein durchgängiges Erscheinungsbild, was insbesondere im Innenhof eine eindrucksvolle Wirkung erzielt.