Treffpunkt Tischler in Bochum Fachverband Tischler NRW: Zwei Tage fürs Tischlerhandwerk

Zusammenhalten, sich austauschen und gegenseitig inspirieren: Mit dem Treffpunkt Tischler in Bochum setzte der Fachverband Tischler NRW für das Nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk ein Zeichen, sich den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen für das Gewerk gemeinsam zu stellen. Insgesamt mehr als 1.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten am 15. und 16. September die Möglichkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und in Vorträgen, Ausstellungen sowie Workshops Impulse für die eigene Arbeit mitzunehmen.

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Mehr als 70 Aussteller präsentierten ihre Produkte und Dienstleistungen auf dem "Marktplatz" und in Sonderausstellungen. - © Bettina Engel-Albustin / Tanja Pickartz

„Zweimal wurde der Treffpunkt Tischler in den vergangenen Jahren durch Corona ausgebremst“, sagt Dr. Johann Quatmann, Hauptgeschäftsführer von Tischler NRW. "Umso mehr freuen wir uns, dass wir in diesem Jahr so viele Besucherinnen und Besucher begrüßen durften." Stark vertreten war dabei auch wieder der Tischlernachwuchs: Am zweiten Treffpunkt-Tag, der unter anderem mit einem Gestaltungsforum ein spezielles Programm für Auszubildende bot, besuchten zirka 800 angehende Tischler und Tischlerinnen die Veranstaltung im RuhrCongress Bochum.

Zusammenhalt in der Branche

"Ob Fachkräftemangel, Klimawandel oder steigende Energiepreise – in Zeiten, die
von zahlreichen Krisen und Unsicherheiten geprägt sind, ist es umso wichtiger als
Branche zusammenzuhalten", sagt der Verbandsvorsitzende Thomas Klode. "Wie kaum eine andere Veranstaltung bietet der Treffpunkt Tischler eine optimale Gelegenheit, sich mit anderen Betrieben und Zulieferunternehmen
auszutauschen." So zeigten und erklärten beispielsweise zirka 60 Tischlerpartner auf dem "Marktplatz" ihre Neuheiten. In zwölf verschiedenen Workshops ging es um aktuelle Themen rund um Werkstatt, Büro und Montage. Ergänzt wurde das Programm durch Sonderschauen, Impulsvorträge und Möglichkeiten zum Netzwerken unter Kollegen und Kolleginnen.

Impulsvorträge zu Klimaschutz und Flexibilität

Fit für Energiewende und Klimaschutz? Diese Frage stellte beim Treffpunkt Tischler Prof. Volker Quaschning in seinem Impulsvortrag. Der Berliner Wissenschaftler erklärte, warum die Möglichkeiten, die in erneuerbaren Energien stecken, noch immer vollkommen unterschätzt werden und warum wir keine Angst davor haben müssen, uns von Kohle und Erdöl zu verabschieden. Er zeigte auf, welche Wege aus der Klimakatastrophe führen und wie wir gemeinsam den Klimawandel noch bremsen können. Bereits am Abend davor ging es in einem weiteren Impulsvortrag um Herausforderungen und Veränderungen. Der Autor und Moderator Ralf Schmitt erläuterte, wie Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen offen bleiben für Veränderungsprozesse im Unternehmen. Er erklärte auch, wie eine Führungskraft ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren kann, neue Herausforderungen als Abenteuer anzunehmen und nicht als Strafe.

Spezielles Programm für Auszubildende

Ein spezielles Programm bot der Treffpunkt Tischler am 16. September für Auszubildende: In der Sonderausstellung "Karriere" konnten sie sich bei verschiedenen Institutionen – von der Gestaltungsakademie bis zur Meisterschule – über verschiedene Wege informieren, wie es nach der Ausbildung und der bestandenen Gesellenprüfung weitergehen kann. Den Höhepunkt des Azubi‑Programms bildete das Gestaltungsforum: Der Diplom‑Designer Jan Eisermann und der Architekt Manfred‑Stommel‑Prinz erläuterten, worauf es bei der Gestaltung des Gesellenstückes ankommt. Von der Ideenfindung über grundlegende Designkriterien bis hin zur Umsetzung konnten die Auszubildenden erste Anregungen für die Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfung mit nach Hause nehmen. "Als Tischler können wir vor allem mit individuellem und kreativem Design punkten", sagt Thomas Klode. "Daher ist es wichtig, diesem Thema bereits in der Ausbildung eine hohe Bedeutung beizumessen und die Auszubildenden im Bereich der Gestaltung zu fördern."

Abgerundet wurde der Treffpunkt Tischler durch ein abwechslungsreiches Rahmen- und Abendprogramm, zu dem auch die Verleihung des Alfred-Jacobi-Preises, des Innovationspreises für das Nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk, gehörte. "Mit der Herbst-Obermeistertagung sowie der Berufsbildungstagung haben wir den Treffpunkt Tischler in diesem Jahr um zwei weitere Verbandsveranstaltungen ergänzt – und so zusätzliche Synergieeffekte geschaffen", sagt Dr. Johann Quatmann.