Nur 20, aber dafür ausgewählte Teilnehmer haben im Juni am zweitägigen Fachforum "Schichten auf Glas" des Ostbayerischen Technologie-Transfer Instituts (OTTI) in Regensburg teilgenommen. Die Vorträge ebenso wie Repräsentanten u.a. von Saint-Gobain und Schott, aber auch von Volkswagen, Swarovski, Carl Zeiss Jena zeigten die Bandbreite des Themas.
So dürfte manchem Vertreter architektonischer Glasanwendungen bei den Ausführungen von Referenten aus der optischen Industrie ganz schön der Kopf geraucht haben. Ebenfalls zahlenmäßig und fachlich stark vertreten waren Wissenschaftler aus diversen Fraunhofer-Forschungsstellen. Beispielsweise erklärte Dr. Manuela Junghähnel einen Low-Emissivity (Low-E)-Schichtaufbau aus einer dielektrischen Funktionsschicht zur Entspiegelung, der leitfähigen Silberschicht zur Minimierung der Transmission (IR), einem Blocker gegen die Oxidation der Silberschicht und einer optionalen Schicht, welche die Leitfähigkeit des Silbers verbessern soll; er kann sich je nach den Anforderungen im jeweiligen Fall bis zu vier Mal wiederholen.
Thomsens Forderung und die Umsetzung
Scott Thomsen, Präsident der Flachglassparte bei Guardian, hatte auf den GPD (wir berichteten) erst kürzlich leistungsfähige Mehrfach-Silberschichten als eine Möglichkeit identifiziert, sich als Glasproduzent vom Wettbewerb abzusetzen. Es geht dabei insbesondere um Anwendungen in anspruchsvollen Fassadenkonstruktionen, für die hoch selektive Gläser mit optimiertem g- bzw. Ug-Wert nachgefragt werden. Ein anderes Thema, dem immer mal wieder Zukunftspotenzial zugeschrieben wird, ist elektrochromes, also schaltbares Glas. Dazu sagte im GFF-Gespräch in Regensburg Dr. Philippe Letocart, bei Saint-Gobain gruppenweit zuständig für Functional Glaszing, er hoffe, der Markt werde nicht durch unausgereifte Produkte beeinträchtigt. Saint-Gobain fährt mit seiner Tochter Sage in USA gerade ein Werk zur Produktion solcher Scheiben an.
GFF berichtet in 9/13 vom OTTI-Fachforum "Schichten auf Glas"; das Heft erscheint am 3.9.13!