Managementveränderungen bei Glashersteller Dr. Bernhard Söder verlässt Arnold Glas

Paukenschlag bei Arnold Glas: Dr. Bernhard Söder, bislang Sprecher der Unternehmensgruppe und Geschäftsführer der Tochterunternehmen Arcon und Arcon Dur mit Sitz in Feuchtwangen, hat die Unternehmensgruppe verlassen. Auch der Geschäftsführer der Hunsrücker Glasveredelung Wagener verlässt das Unternehmen. GFF-Online berichtet über die Hintergründe.

Veränderungen im Management: Dr. Bernhard Söder (Mitte), bislang Sprecher der Gruppenleitung, die zudem aus Martin Schwarz (li.) und Josef Ilg (re.) besteht, hat die Arnold Gruppe auf eigenen Wunsch verlassen. - © Glas Arnold

"Dr. Bernhard Söder hat auf eigenen Wunsch die Unternehmensgruppe verlassen", teilt Martin Schwarz, Mitglied der Geschäftsleitung, auf Nachfrage von GFF mit. Es handle sich um eine kurzfristige Entwicklung mit persönlichen Gründen auf Seiten von Bernhard Söder.

In den zurückliegenden 22 Jahren habe sich Söder um Arcon und Arcon Dur sowie die Unternehmensgruppe Arnold Glas sehr verdient gemacht. "Wir danken ihm für sein außergewöhnliches Engagement", führt Schwarz aus. Arcon und Arcon Dur wird zukünftig Dr. Uwe Bräutigam in der Funktion als Werkleiter mit seinem Stellvertreter Albert Schweitzer führen. In die Gruppenleitung rückt Franz Schaumberger auf.

Auch Wolfgang Wies verlässt die Unternehmensgruppe

Wie Arnold Glas mitteilt, hat neben Dr. Söder auch der Geschäftsführer der Hunsrücker Glasveredelung Wagener, Wolfgang Wies, das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Auch ihm spricht Schwarz den Dank der Gesellschafter und der Gruppenleitung für sein langjähriges und überaus engagiertes Wirken aus. "Beide Führungskräfte haben für die geleistete Arbeit Respekt und Anerkennung verdient."

Trotz der Veränderungen wird es laut Schwarz* keine strategische Neuausrichtung bei Arnold Glas geben. Ein Verkauf der Gruppe sei ebenfalls nicht geplant, wie der Geschäftsführer im Gespräch mit GFF versichert. Ebenso weist Schwarz Spekulationen um Söders Rückzug im Zusammenhang mit dem Werk in Merkendorf zurück. "Die Spekulationen entbehren jeder Grundlage. Damit hat die Entscheidung von Herrn Söder nichts zu tun."

Werkleiter haben an den Standorten das Sagen

Neben Martin Schwarz (Vertrieb, Forschung, Entwicklung) sind Josef Ilg (Finanzen, Controlling, Personal, IT) und Franz Schaumberger (Produktion, Einkauf; Werkleiter von Isolar Klagenfurt) die aktuellen Mitglieder der Gruppenleitung. Eine Sprecherfunktion werde es nicht mehr geben. Die Gruppenleitung der Unternehmensgruppe Arnold Glas hat sich laut Schwarz in den vergangenen Monaten einer konsequenten Restrukturierung verschrieben, mit dem Ziel, mehr Kunden- und Marktnähe zu realisieren. "Hierzu haben wir in der Vergangenheit eine Portfoliobereinigung durchgeführt, sowie die Prozesse in den einzelnen Standorten neu definiert. Wir sind der festen Überzeugung, mit den bisherigen und neu eingeleiteten Optimierungen einen höheren Kundennutzen zu erzielen", betont Schwarz.

Die einzelnen Werke würden zukünftig durch Werkleiter geführt. Als solche wurden durch die Gruppenleitung Dr. Uwe Bräutigam für Arcon und Arcon Dur sowie Albert Schweitzer als dessen Stellvertreter bestellt. Die Hunsrücker Glasveredelung Wagener und die Cristalux Kirchberger Glas werden ab sofort von Reinhard Schäfer und Alexander von Mezynski als Werkleiter geführt. Schäfer verantwortet dabei die Bereiche konstruktiver Glasbau und HSW, von Mezynski die Bereiche Isolierglas und ESG.

Keine Auswirkungen auf Mitarbeiter

Alle neuen Werkleiter seien hochqualifizierte Fachleute, die seit vielen Jahren in der Unternehmensgruppe Arnold Glas erfolgreich agieren. "Mit der bewährten Fachkompetenz und Erfahrung dieser Führungsmannschaft setzen wir den Erfolg der Unternehmensgruppe fort", führt Schwarz weiter aus. Auf die Anzahl der Beschäftigten in den einzelnen Werken hätten diese Entscheidungen keine Auswirkungen. Im Gegenteil: "Wir sehen uns national wie international durch unser Produktportfolio und unsere schlanke Organisation bestens gerüstet und werden unsere Technologiekompetenz kundenorientiert ausrichten. Dazu brauchen wir jede Mitarbeiterin und jeden Mitarbeiter."

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* Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version wurde die Aussage zur nicht geplanten strategischen Neuausrichtung versehentlich Herrn Dr. Söder zugeschrieben. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. Der daran anschließende Satz wurde folglich ebenfalls von Martin Schwarz und nicht von Bernhard Söder geäußert.