GFF: Herr Dr. Eibl, wie ist die antimikrobielle Wirkung von SaniTise zu erklären und wie lange hält diese an?
Eibl: Die antimikrobielle Wirkung erreichen wir durch die fotokatalytisch aktive Beschichtung. Diese basiert auf Titandioxid und wird durch den UV-Anteil im Tageslicht oder infolge künstlicher UV-Quellen aktiviert. Die Wirkung hält ein Glas-Leben lang, da die Beschichtung während des Produktionsprozesses pyrolytisch auf die Oberfläche aufgebracht wird. Die Beschichtung ist in der Lage, organische Spezies abzubauen, zu denen auch Viren, Bakterien sowie Pilze gehören.
Für welche Anwendungen im Baubereich ist das Glas konzipiert, um z.B. die Verbreitung von Viren einzudämmen?
Die Beschichtung ist für alle Einsatzgebiete geeignet, in denen sich viele Menschen aufhalten oder Publikumsverkehr herrscht. Das sind z.B. Balustraden oder Glastüren in Einkaufszentren. Auch an Terminals, als Trennscheibe in Warte- und Aufenthaltsbereichen, an Schaltern oder Infoterminals mit Touch-Funktion ist das Glas einsetzbar. Ferner trägt es in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Gastronomiebereich zu Gesundheitsschutz bei. Wichtig ist, dass das Glas Kontakt mit UV-Licht hat.
Inwieweit lässt sich die antivirale Beschichtung mit anderen Funktionsgläsern kombinieren, um die Anwendungen zu erweitern?
Pilkington SaniTise lässt sich prinzipiell zu VSG oder ESG weiterverarbeiten. Auch die Integration in ein Isolierglas ist möglich, sowohl nach außen als auch zur Raumseite hin. Dadurch lässt sich das Produkt auch mit Wärmedämm- und Sonnenschutzgläsern kombinieren. Es ist vielfach einsetzbar.