Spezialsilikon Die neue Macht in der Fassade

In Structural-Glazing-Fassaden lautet der Referenzwert beim Designfaktor für die eingesetzten zweikomponentigen Silikonklebstoffe seit je 0,14. Nun hat der Schweizer Bauchemieriese Sika eine Neuentwicklung auf den Markt gebracht, die beim Designfaktor mit einem Wert von nun 0,20 ordentlich draufsattelt. Die Auswirkungen sind erheblich.

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Auf der Abbildung ist die Fuge zwischen Aluprofil und Scheibe (hier gelb) gut zu erkennen. Ein infolge der besseren mechanischen Festigkeit erhöhter sog. Designfaktor des Silikons führt dazu, dass diese Fuge geringer dimensioniert werden kann. - © Sika

Faktor Optik: Bekanntlich wünschen sich Architekten in der Fassade so viel Glas wie möglich in filigranen Konstruktionen. Deshalb wirkt es sich gerade bei hohen Scheibengewichten, aber auch bei in sog. Windkorridore hineinragenden Gebäudeecken und, vor allem in Küstennähe, entsprechenden Windlasten besonders aus, dass bei der Silikonentwicklung Sikasil SG 550 eine signifikant höhere mechanische Festigkeit nachgewiesen wird. Denn das bedeutet im Klartext, dass die Fugen geringer dimensioniert werden können und auch beim Aluminium eine spürbare Materialeinsparung abbildbar ist.

Material sparen = Geld sparen

Faktor Wirtschaftlichkeit: Zugute kommt das neben der angesprochenen Ästhetik der Kalkulation des Fassadenbauers. GFF empfiehlt deshalb, in der Projektierungsphase so bald als möglich Kontakt mit dem Lieferanten aufzunehmen. Denn ist das 90-Millimeter-Aluminiumprofil erst extrudiert, kommt die Auseinandersetzung mit einer unter Umständen alternativ realisierbaren 70-Millimeter-Variante zu spät; für letztere ist zu beachten, dass auch beim Abstandhalter eine Reduktion von neun auf sechs Millimeter im Aufbau mit Sikasil SG 550 und in Verbindung mit einer entsprechend niedriger dimensionierten Klebefuge möglich ist.

Kombilösung denkbar

Zusammenfassend sollten Anwender die neue Lösung als Option in Erwägung ziehen, die bspw. an exponiert gelegenen Fassadenteilen höhere Anforderungen an die Festigkeit des Klebstoffs stellen. Hier sind auch Kombinationen denkbar, bei denen etwa nur die in sog. Windkorridore – z.B. bei eng nebeneinanderstehenden Hochhäusern – hineinragenden Gebäudeteile bzw. deren Fassaden mit dem teureren High-Strength-Silikon realisiert werden.

GFF berichtet in seiner Oktoberausgabe, die am 2.10. erscheint, über diese Innovation für Fassadenbauer.