Kurz gefragt „Die Klebtechnik schont wertvolle Ressourcen.“

Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weller ist am Institut für Baukonstruktion der TU Dresden tätig. - © Metzger

GFF: Herr Prof. Weller, warum wurde das Netzwerk Klebtech gegründet?

Weller: Die Klebtechnik bietet enormes Potenzial, da durch materialeffiziente Leichtbauweisen und innovative Materialkombinationen wertvolle Ressourcen geschont werden können. Trotz der Vorteile bestehen im Bauwesen noch Vorbehalte. Diese lassen sich überwinden, wenn der Klebprozess beherrschbar gestaltet wird. Deshalb haben Akteure aus Wirtschaft und Forschung vor drei Jahren das Netzwerk Klebtech gegründet – mit Fokus auf Glas- und Fassadenbau.

Welche Bilanz ziehen Sie nach drei Jahren Netzwerkarbeit?

Aufgrund der sehr guten Zusammenarbeit konnten im ersten Jahr drei Projekte im ZIM-Programm des BMWi erfolgreich beantragt werden. Printglass wurde gerade mit Erfolg abgeschlossen, fluidIgu und Glassbrace sind bereits sehr weit fortgeschritten. Im zweiten und dritten Jahr folgten die Projekte smartglam, Fastbond und greenleaf. Für das Projekt SkyWall erwarten wir derzeit den Zuwendungsbescheid.

Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Jahre gesteckt?

Fragestellungen aus der Praxis werden in weiteren Forschungsanträgen bearbeitet – diese kann das Netzwerk bis zum 30. September 2024 einreichen. Innovatives, qualitätssicheres und schadenstolerantes Kleben im Glasbau bleibt das wesentliche Ziel. Um die bauaufsichtlichen Fragestellungen besser berücksichtigen zu können, ist ein Austausch mit den zuständigen Bauaufsichtsbehörden geplant. Und weil das Klebtech Symposium so gut angenommen wurde, denken wir an eine Neuauflage in ein bis zwei Jahren.