So sparen Sie sich teure Reklamationen Die häufigsten Montagefehler und Strategien zur Vermeidung

Kein Fensterbauer will sie machen: Dennoch passieren in der Montage immer wieder Fehler, die im Ergebnis viel Geld kosten. GFF-Online hat mit Experten gesprochen, wie Praktiker solche Probleme vermeiden.

In diesem Fall hatte der Fensterbauer die Dämmebene nicht komplett ausgefüllt. - © Kress

Jeder Unternehmer in der Fensterbranche weiß, dass sich der Einbau von Bauelementen in den vergangenen Jahren zunehmend anspruchsvoll gestaltet. Dichtere Gebäudehüllen und leistungsfähigere Fenster haben die Bauphysik der Häuser verändert und die Fehlertoleranz gesenkt. Feuchte Luft strömt nicht mehr so stark durch undichte Stellen nach draußen und sammelt sich öfter im Raum. An kalten Stellen mit niedriger Oberflächentemperatur, die nicht richtig luftdicht ausgeführt sind, kondensiert die feuchte Luft – es bildet sich Wasser, das Schimmelbildung begünstigt. Deshalb spielt der luftdichte Anschluss des Fensters an den Baukörper eine wichtige Rolle für die Vermeidung solcher Kältebrücken. In der Sanierung erschweren unebenes Mauerwerk und verschiedene Mauerwerkstypen die Montage.

Aufs Aufmaß kommt es an

Als neuralgischen Punkt nennt Dipl. Ing. (FH) Karl Kress, ö.b.u.v. Sachverständiger des gleichnamigen Ingenieurbüros für Glas-, Fenster- und Fassadentechnik, das Aufmaß: "Hier vermeidet der Fensterbauer viele Probleme nach dem Einbau, wenn er die Situation aufmerksam analysiert." Dabei sollte er wichtige Fragen stellen und beantworten: Wie sind die alten Fenster ans Mauerwerk angebunden? In welchem Zustand befindet sich der Baukörper und welchen Mauerwerkstyp findet der Profi vor? Wie viel Platz steht für den Einbau des neuen Elements zur Verfügung? Entstehen Schäden beim Ausbau, die mit Putz und Glattstrich auszubessern sind? Wie ist der Rollladenkasten ausgeführt und angebunden? "In dieser Phase stelle ich bei Schadensfällen oft Fehler fest", sagt Kress.

Rollläden nicht vernachlässigen

Nach Angaben des erfahrenen Sachverständigen verbleiben die Rollläden bei der Fenstersanierung oft im Baukörper. Dabei dämmen die Monteure in vielen Fällen den alten Kasten und den Revisionsdeckel nicht. Diese Wärmebrücke sorgt für Schimmelgefahr, weil sich dort Tauwasser bildet. Erschwerend kommt hinzu, dass der Nutzer sein Lüftungsverhalten meist nicht ändert und nicht ausreichend stoßlüftet. Die feuchte Luft kondensiert am kältesten Punkt – in diesem Fall ist das der Anschluss zwischen Rollladenkasten und Fenster.

Mehr zu Montagefehlern und deren Vermeidung lesen Sie exklusiv in der GFF-Ausgabe 4/2017.