Was hat die dänische Dovista-Gruppe als neue Eigentümerin mit Weru vor und warum hat Unilux keine Zukunft im Unternehmensverbund? Im exklusiven Gespräch mit GFF-Redakteur Matthias Metzger gibt Nicolas Casanovas, Chief Commercial Officer bei Dovista, Antworten.
GFF: Herr Casanovas, die Dovista Gruppe hat in diesem Jahr für Aufsehen gesorgt. Nach der Übernahme der Fenstersparte der Schweizer Arbonia Gruppe mit Marken wie EgoKiefer und Wertbau gehört seit Kurzem auch die Weru Group zum Unternehmensverbund. Die Marke Unilux gibt Dovista nun allerdings wieder ab, an den Finanzinvestor Aurelius. Warum?
Casanovas: Das ist einfach erklärt. Bei der Entscheidung, die Weru Group zu übernehmen, ging es uns hauptsächlich um die Marke und das hervorragende Partnernetz von Weru. Als Dovista Gruppe haben wir den Anspruch, in Europa die Nummer eins zu sein, folgerichtig brauchen wir auch in Deutschland eine starke Position. Und da war Weru als Marktführer in Deutschland der beste und geeignetste Kandidat: Weru verfügt über eine exzellente Marktposition, eine starke Marke und ein starkes Vertriebssystem. Auf dieser Basis wollen wir weiterwachsen und die Position als Nummer eins auf dem Markt ausbauen.
GFF: Das heißt im Umkehrschluss, das Unternehmen Unilux erfüllt die Ansprüche der Dovista Gruppe nicht.
Casanovas: Nach der Übernahme haben wir Unilux genau analysiert und sind zum Schluss gekommen, dass wir nicht der bestmögliche Eigentümer für die Marke sind. Unilux ist stark darauf ausgerichtet, ein breites Produktsortiment abzudecken – und das für verschiedene Exportmärkte. Das ist nicht der Kern unserer Strategie. Wir wollen in Märkten tätig sein, in denen wir die Nummer eins oder zwei sind. Hinzu kommt, dass wir in Deutschland mit dem Unternehmen Wertbau, das Teil der von Dovista übernommenen Fensterdivision von Arbonia war, bereits über Holz- und Holz/Alu-Kompetenz verfügen. Hier besteht eine gewisse Überlappung mit dem Produktangebot von Unilux.
GFF: Unilux versteht sich als Manufaktur. Das Unternehmen hätte insofern auch eine Sonderrolle innerhalb der Dovista Gruppe eingenommen, oder?
Casanovas: Durch die jüngsten Akquisitionen sind wir als Dovista Gruppe der führende Hersteller vertikaler Fenster in Europa. Mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro sind wir fast doppelt so groß wie der nächste Wettbewerber. Die Größenvorteile, die wir haben, wollen wir nutzen. Der Fokus liegt auf einer hohen Produktqualität und der Fähigkeit, unsere verschiedenen Kundensegmente zuverlässig zu bedienen, insbesondere das Händlernetz. Dafür setzen wir bei der Produktion auf Industrialisierung und auf Lösungen, die skalierbar sind. Unilux passt mit seinem breiten Produktsortiment und der damit verbundenen Komplexität nicht zu diesem Ansatz.
Das vollständige Interview lesen Sie in GFF 12/21, die Ausgabe ist am 7. Dezember erschienen.