Verständnis unter Messexperten, Planern und Auftraggebern verbessern Blower-Door-Tagung Schweiz fördert Wissensaustausch

Der Thermografie- und Blower-Door-Verband Schweiz theCH hat mit der Blower-Door-Tagung 2015 den Grundstein für einen Austausch unter Energieberatern, Ingenieuren und Blower-Door-Messdienstleistern geschaffen. Das Programm orientierte sich an den typischen Bauphasen: von der Grundlagenermittlung über Entwurfs- und Ausführungsplanung zu Ausschreibung und Bauausführung.

Der Thermografie- und Blower-Door-Verband Schweiz theCH will mit der Blower-Door-Tagung eine Plattform für den Informationsaustausch aller Beteiligten von der Grundlagenermittlung über Entwurfs- und Ausführungsplanung bis zu Ausschreibung und Bauausführung bieten. - © obs/Thermografie Verband Schweiz/Gentner

Organisator Michael Wehrli, Vizepräsident des theCH sagte: "Es gibt einige Unklarheiten im Bereich Blower-Door-Messungen. Hier wollen wir Orientierungshilfe geben, beispielsweise bei der Ausschreibung der Messung. Damit alle Bereiche einer Messung abgedeckt sind, haben wir hochkarätige Referenten aus der Schweiz und Deutschland eingeladen."

Diskussion statt Frontalvortrag

Als Besonderheit hatten die Veranstalter die Vorträge als Dialoge mit dem Publikum organisiert: Nach einem Themenblock diskutierten Teilnehmer und Referenten in offener Runde über aktuelle Erkenntnisse. Zu den Themen zählten beispielsweise das Luftdichtheitskonzept, die Ausschreibung und verschiedene Verfahrensschritte zur Vorbereitung von Messungen. Dr. Klaus Vogel vom Fachverband für Luftdichtheit im Bauwesen FLiB stellte das aktuelle Projekt zur Leckagenbeurteilung vor. Leckageortung und Leckagebewertung diskutierten die Teilnehmer laut Veranstalter sehr intensiv.

Mehr Klarheit in den Regeln

Harald Siegrist, Präsident von theCH sagte: "Neben dem Problem einer einheitlichen Beurteilung von Leckagen, steht die Frage im Raum, wie viel Leckagen-Suche sollte bzw. müsste bei einer Messung im Grundangebot enthalten sein? Die Normen und Richtlinien sind diesbezüglich aus meiner Sicht nicht absolut klar." Dass eine Leckagensuche sinnvoll und bei jeder Messung vorgenommen werden sollte unterstützt der Experte, aber die Erfahrung zeige, dass manche Messdienstleister teilweise nur messen und den Aufwand sehr reduzieren, da könne ein seriöser Anbieter lange hinarbeiten. "Der Auftraggeber will einfach kostengünstig sein Zertifikat, ob mit oder ohne Leckagensuche ist ihm egal. Die Tagung hat gezeigt, dass wir uns hier als Messtechniker und Verband um mehr Klarheit kümmern müssen", betonte Siegrist. Der Verband werde eine Arbeitsgruppe dazu einrichten.

Alle Vorträge der Konferenz sind ab sofort auf dem Youtube-Kanal des Thermografieverbands theCH kostenfrei abrufbar auf www.youtube.com.