Am 1. März 2016 hat das Bundeswirtschaftsministerium den Startschuss für das geförderte Programm der Willkommenslotsen gegeben. Aktuell unterstützen bundesweit 178 Willkommenslotsen an 114 Kammern die Betriebe bei der Fachkräftegewinnung durch Flüchtlinge – 70 davon sind in Handwerksorganisationen tätig. Bis heute sind 16.500 Flüchtlinge in Ausbildung, Arbeit, Praktikum, Hospitanzen oder Einstiegsqualifizierung vermittelt worden. In mehr als 3.700 Fällen konnten sie eine duale Ausbildung beginnen. Das Programm ist bis Ende 2019 verlängert worden.
Niedersachsen schafft PerspektivenMit dem Ziel, Betriebe und Flüchtlinge zusammenzubringen, hat das niedersächsische Wirtschaftsministerium am 1. November 2015 grünes Licht für das Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA) gegeben. Für die Umsetzung sind die sechs regionalen Handwerkskammern zuständig. Landesweit tätige Integrationsberater informieren Betriebe über die Möglichkeiten, Geflüchtete auszubilden, und klären Fragen zur Bleibeperspektive, zu den Vorbereitungen für eine Ausbildung, zum rechtlichen Rahmen und zu interkulturellen Aspekten. Darüber hinaus helfen sie bei der Suche nach geeigneten Bewerbern, prüfen die Potenziale möglicher Kandidaten und begleiten auf Wunsch den Integrationsprozess vor Ort. In den Bildungszentren der Handwerkskammern werden regelmäßige Maßnahmen zur Berufsorientierung und Eignungsfeststellung organisiert. Die Teilnehmer durchlaufen infolgedessen mindestens drei Gewerke und erhalten berufsbezogenen Deutschunterricht, Bewerbungstrainings sowie eine sozialpädagogische Begleitung. Zum Abschluss werden sie unter realen Bedingungen in einem Betriebspraktikum getestet.