E-Mobilität im Handwerk Berichte aus der Praxis: So fährt es sich elektrisch

Elektrofahrzeuge etablieren sich langsam, aber sicher im Straßenbild – sind sie aber auch etwas für Glaser und Fensterbauer? GFF hat Betriebe, die ihren Fuhrpark umgestellt haben, gefragt, wie sich die Fahrzeuge in der Praxis bewähren und wovon sie am meisten profitieren.

Fensterbauer Michael Vogel hat seinen Fuhrpark zu 75 Prozent auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Verbrenner kommen ihm bei Neuanschaffungen nicht mehr auf den Hof. Als Montage- und Servicefahrzeuge nutzt Vogel den Kleintransporter Opel Vivaro-e (vorne) sowie den kleineren Nissan e-NV200. - © Glaserei-Fensterbau Vogel

Die Neuzulassungszahlen von Pkw mit den Antriebsarten Benzin und Diesel sind im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 28,6 bzw. 36,0 Prozent auf zirka 972.000 bzw. 524.000 Einheiten gesunken. Das teilt das Kraftfahrt-Bundesamt mit.

Fast verdoppelt hat sich hingegen die Anzahl der neu zugelassenen Elektro-Pkw (plus 83,3 Prozent). Zum 1. Januar 2022 waren insgesamt 618.460 batteriebetriebene Pkw zugelassen. Ihr Anteil am gesamten Fahrzeugbestand stieg im Vergleich zum Vorjahresstichtag auf 1,3 Prozent (plus 100,1 Prozent).

Die Tendenz ist eindeutig. Elektrofahrzeuge etablieren sich langsam, aber sicher im Straßenbild. Sind sie aber auch etwas für Glaser und Fensterbauer? GFF hat Betriebe, die ihren Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge umgestellt haben, gefragt, welche Motivation dahinterstand, wie sich die Fahrzeuge in der Praxis bewähren und auf welche Punkte Betriebe, die über einen verbrennerfreien Fuhrpark nachdenken, achten sollten.

Fachbetrieb Vogel: Drei von vier Fahrzeuge fahren elektrisch

Der Fachbetrieb Glaserei-Fensterbau Vogel mit Sitz in Stuttgart-Weilimdorf hat seinen Fuhrpark mittlerweile zu 75 Prozent auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Drei Fahrzeuge fahren rein elektrisch: der Kleinwagen Nissan Leaf, der Kastenwagen Nissan e-NV200 und der Kleintransporter Opel Vivaro-e.

Der verbliebene Diesel-Transporter, ein Ford Transit, soll in Kürze ausgemustert werden. "Um die Umwelt zu schonen, hatte ich für mich beschlossen, keinen Verbrenner mehr anzuschaffen – weder privat noch beruflich", sagt Inhaber Michael Vogel.

Zunächst habe er ein Bestandsfahrzeug gegen den Nissan-Transporter ausgetauscht. Nachdem sich diese Umstellung bewährt hatte, zog er privat nach. "Ab diesem Zeitpunkt war klar, dass wir bei Neuanschaffungen immer schauen, was sich auf dem Markt der Elektrofahrzeuge tut", sagt der Glasermeister, für den Wasserstoff-Fahrzeuge aus Kosten- und Infrastruktur-Gründen keine Option waren. Im Folgenden berichtet er, wie seine Elektro-Flotte in Punkten wie Kosten und Praxis­tauglichkeit abschneidet.

Anschaffungskosten

Die jüngste Anschaffung im Fuhrpark des Betriebs war im März 2021 der Kleintransporter Opel Vivaro-e, ausgestattet mit 75 kWh-Batterie und Anhängerkupplung. Über die auf E-Fahrzeuge spezialisierte Vermittlungsplattform Ludego hatte Vogel ein Angebot zu günstigen Konditionen von einem Autohaus in Köln erhalten. Des Weiteren profitierte er vom staatlichen Umweltbonus (BAFA) in Höhe von 6.000 Euro sowie vom landesspezifischen BW-e Solargutschein zur Förderung der Unterhalts- und Betriebskosten in Höhe von 3.000 Euro.

Den ganzen Beitrag lesen Sie in GFF 1/23, die Ausgabe erscheint am 10. Januar.