Bauwirtschaft in Österreich 2022 Bauwirtschaft: Gewachsen sind primär die Preise

Die Bauwirtschaft ist in Österreich im Jahr 2021 substanziell gewachsen. Der Großteil des Zuwachses war jedoch auf Preissteigerungen zurückzuführen, dass zeigen aktuelle Daten des Marktforschungsinstituts Brachenradar.com Marktanalyse.

Bauwirtschaft nach Bausparten in Österreich. - © Brachenradar Bauwirtschaft in Österreich 2022

Nachdem die Bauwirtschaft bereits das Krisenjahr 2020 vergleichsweise gut überstand, startete man im vergangenen Jahr eindrucksvoll durch. Laut aktuellem Brachenradar Bauwirtschaft in Österreich erhöhte sich im Jahr 2021 der Bauproduktionswert für die gesamte Bauwirtschaft um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf zirka 50,9 Milliarden Euro. Damit wurden beinahe 5,1 Milliarden Euro mehr investiert als im Jahr davor. Im Jahresabstand wuchs die Bauproduktion im Wohnbau um 11,9 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro, im Nicht-Wohnbau um 13,7 Prozent auf 17,9 Milliarden Euro und im Tiefbau um 4,3 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro.

Wachstum haupsächliche wegen erhöhter Preise


Allerdings war das substanzielle Wachstum primär auf rasch steigende Preise zurückzuführen. Unter Berücksichtigung von kleineren Bauvorhaben, Gebäudesanierungen und Verkehrsflächenertüchtigungen, die vom offiziellen Baupreisindex nicht abgebildet werden, stiegen im Jahresdurchschnitt die Baupreise im Tiefbau vergleichsweise moderat um 2,2 Prozent, im Hochbau hingegen kräftig um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Preisbereinigt blieb damit vom angesagten Bauboom nicht mehr ganz so viel übrig. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs die reale Bauleistung im Wohnbau und im Tiefbau um zirka zwei und im Nicht-Wohnbau um zirka vier Prozent.

Preisanstieg im Wohnungs- und Siedlungsbau um mehr als zehn Prozent


Dass die Preise speziell im Hochbau rasch stiegen, ist leicht erklärt: Den Bauunternehmen liefen die Baukosten davon. So stiegen etwa im Wohnungs- und Siedlungsbau die Gesamtbaukosten um mehr als zehn Prozent. Kostentreiber waren weniger Löhne und Gehälter – die Arbeitskosten entwickelten sich mit plus 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr unauffällig – als vielmehr die massiv steigende Materialpreise. Gegenüber 2020 kam es hier zu einem Anstieg um zirka achtzehn Prozent.