Abstandhalter im Vergleich Alles dicht im Scheibenzwischenraum?

Im Wunschthema in der GFF-April-Ausgabe beschäftigten wir uns mit modernen Abstandhalterlösungen. Zusätzlich zu einem Überblick über die Angebote verschiedener Hersteller informiert GFF-Expertin Ingrid Quel über unterschiedliche Materialien.

Hybridprofile aus Kunststoff mit Metall haben den Vorteil etwas besserer Psi-Werte. Teilweise werden sie in verschiedenen Farben und manche sogar mit passenden „Warmen Sprossen“ angeboten. - © Ingrid Quel

Warme-Kante-Systeme bleiben auch im eingebauten Zustand dauerhaft sichtbar. Das ermöglicht eine Differenzierung sowohl für die Hersteller solcher Abstandhalter, als auch für Fenster- und Fassadenbauer. Allerdings kann deshalb auch jeder bis hin zum Endverbraucher nachprüfen, ob tatsächlich wie bestellt geliefert wurde. Es ist also sinnvoll, sich mit den unterschiedlichen Systemen näher zu beschäftigen. Warme Kante gibt es in vielfältiger Form: Ob in Form von Stangen, die zu Rahmen gebogen werden, aufgewickelt auf Rollen oder aus dem Fass, für jeden Anspruch ist etwas dabei. Die Datenblätter mit repräsentativen Psi-Werten für Fenster, die der Arbeitskreis Warme Kante des BF (Bundesverband Flachglas) herausgibt, sind eine wahre Fundgrube für vergleichende Informationen.

Rein metallische Hohlkammerprofile

Sollen rein metallische Profile gemäß Definition im Anhang E der DIN EN ISO 10077-1 zu den "wärmetechnisch verbesserten Abstandhaltern" gehören, müssen sie aus in möglichst geringem Umfang wärmeleitfähigem Material mit dünnen Wänden hergestellt sein. Aluminium, aber auch Stahl leiten Wärme so schnell weiter, dass man sie nicht als Dämmmaterialien bezeichnen kann. Deshalb werden Aluminium-Fenstersysteme ja auch mit immer komplizierteren Polyamid-Stegen thermisch getrennt. Würde es da Sinn machen, diese Fensterrahmen mit Aluminium im Isolierglas-Randverbund wärmetechnisch wieder kurzzuschließen? Austenitische nichtrostende Stähle leiten Wärme um mehr als das Zehnfache langsamer als Aluminium. Für Abstandhalter gebräuchliche Legierungen haben eine Wärmeleitfähigkeit von 15 W/mK. Außerdem sind diese Edelstähle strukturstabil genug für kleinste Wanddicken. Beides zusammen qualifiziert Edelstahl für die Warme Kante.

Mehr zum Thema von unserer Expertin Ingrid Quel vom gleichnamigen Beratungsbüro für Warme Kante und Glas lesen Sie in der GFF-Aprilausgabe.