Regel-air hat mit FFL-smart einen Fensterfalzlüfter entwickelt, der nicht mehr in der Dichtebene sitzt. Die neue Positionierung ermöglicht deutlich bessere Werte bei Schallschutz und Luftvolumenströmen.
Thomas Verhoeven, Geschäftsführer von Regel-air Becks, hat mit dem FFL-smart einen Fensterfalzlüfter entwickelt, der sich von den herkömmlichen Lösungen unterscheidet. Statt in der Funktionsfuge ist der Fensterfalzlüfter im Überschlag des Fensters positioniert – einer Zone, die bei Kunststofffenstern nach Verhoevens Analyse standardmäßig 20 Millimeter hoch und je nach Profil zwischen 13 und 20 Millimeter tief ist.
Die Idee entstand aus praktischen Problemen heraus. "Applikationen wie die RC2-Funktionsteile machen die Beschlagsituation immer enger, dadurch reduzierten sich die Optionen für den Einbau", erläutert Verhoeven. Bereits seit zehn Jahren beschäftige sich die Branche mit dem Thema eines beschlagunabhängigen Fensterfalzlüfters.
Maschinelle Fräsung ersetzt händisches Arbeiten
Der entscheidende Unterschied beim FFL-smart liegt in der Montage: Während herkömmliche Fensterfalzlüfter das händische Entfernen der Dichtung erfordern, setzt der FFL-smart auf eine maschinelle Fräsung. "Durch das Fräsen haben wir eine gleichbleibende Öffnung erhalten, die größer ist als das, was wir durch das händische Entfernen der Dichtung in der bisherigen Funktionsfuge vorgefunden hatten", sagt Verhoeven.
Diese Herangehensweise bringt dem Unternehmen zufolge mehrere Vorteile: Die Luftvolumenströme steigen erheblich, die Verarbeitung erfolgt komplett maschinell und Fensterbauer erreichen reproduzierbare Luftmengen. "Unterm Strich bleibt von den Prüfungen, dass wir die Leistung bei Fensterfalzlüftern je nach Variante um teils mehr als 30 Prozent gesteigert haben", betont der Geschäftsführer. Je nach Bauart bewege der Lüfter bei acht Pascal bis zu 16 Kubikmeter Luftvolumen – ein deutlicher Sprung im Vergleich zu den bisher erreichbaren elf bis zwölf Kubikmeter.
Neue Benchmark beim Schallschutz
Besonders auch beim Schallschutz zeigt der FFL-smart nach Herstellerangaben deutliche Verbesserungen. Das System erreiche 45 Dezibel und Schallschutzklasse 5 für Anschlag- und Mitteldichtung. "Mit Verlaub eine neue Benchmark für Fensterfalzlüfter", kommentiert Verhoeven die Prüfergebnisse. Auch bei der Schlagregendichtheit erfülle das System die Norm und biete Verarbeitern ein vollständiges Portfolio an Prüfungen.
Entwicklung im Team vorangetrieben
Die Entwicklung erstreckte sich über mehrere Jahre. Verhoeven fertigte zunächst einen Prototypen aus bestehenden Produkten und testete diesen in einem Musterfenster. Nach anfänglicher Skepsis – Firmengründer Heinz Becks wollte lange keine Fräsung – überzeugte das Konzept die Inhaberschaft.
Zwischen Januar und April 2025 führte das Team nach eigenen Angaben zirka 100 Vorprüfungen durch. "Ganz wichtig ist mir, dass wir den gesamten Prozess im Team erarbeitet haben. Alle waren mit eingebunden – und dementsprechend brennen auch alle dafür", betont Verhoeven.
Markteinführung für Herbst geplant
Den offiziellen Launch plant Regel-air Becks für den 12. September beim zweiten NFF-Treff in Brockel. Ab Herbst sollen Bestellungen möglich sein. Das Ziel: Bis Ende des Jahres 2026 einen Großteil der bisherigen Regel-air-Verarbeiter umstellen.
Die Signale aus dem Markt seien sehr positiv, berichtet Verhoeven. Fensterhersteller sparten sich mit der maschinellen Fräsung nicht nur einen kompletten Arbeitsgang, sondern umgingen auch zahlreiche potenzielle Fehlerquellen und damit Reklamationsgründe. Die bisherige Funktionsfuge bleibe unberührt.