Der Verband Fenster + Fassade sieht Licht und Schatten im Bundeshaushalt 2026: Er begrüßt die geplanten Investitionsimpulse und kritisiert die Kürzungen bei der Sanierungsförderung. Hier die Details.

Im Bereich der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ergibt sich für die Fenster- und Fassadenbranche ein gemischtes Bild, teilt der VFF mit. "Positiv hervorzuheben ist, dass die Mittel für die BEG-Einzelmaßnahmen (BEG EM) um 600 Mio. auf insgesamt 7,7 Mrd. Euro steigen. Das ist insbesondere für die Branche relevant, da viele Sanierungen von Fenstern und Türen über dieses Programm abgewickelt werden", heißt es in einer Mitteilung.
Fördervolumen für Neubauten steigt
Auch im Neubau setzt der Haushalt laut Verband wichtige Impulse. Das Fördervolumen für das Programm klimaneutraler Neubau im Niedrigpreissegment (KNN) steigt von 21 auf 38 Mio. Euro. Wohingegen der klimafreundliche Neubau (KfN) deutlich stärker ausgestattet wird – von bislang 2,4 Mrd. auf künftig 3,7 Mrd. Euro. Die Wohneigentumsförderung für Familien wird ebenfalls erhöht, von 37 auf 52 Mio. Euro.
"Diese Maßnahmen können dazu beitragen, den zuletzt stark eingebrochenen Wohnungsneubau allmählich zu stabilisieren", so der Verband. "Besonders erfreulich ist die deutliche Aufstockung der sozialen Wohnraumförderung: Die Mittel steigen um mehr als 600 Mio. auf über 2,6 Mrd. Euro. Damit wird ein klares Zeichen gesetzt für bezahlbaren Wohnraum."
Drastische Kürzungen beim Programm BEG WG
Weniger erfreulich fällt hingegen die Entwicklung bei den BEG-Programmen zur umfassenden Sanierung aus. Im Programm BEG WG (Wohngebäude) werden die Mittel nahezu halbiert: von 4,9 Mrd. auf nur noch 2,0 Mrd. Euro. Auch im BEG NWG (Nichtwohngebäude) sinkt der verfügbare Rahmen von 1,86 auf 1,8 Mrd.Euro.
"Diese Kürzungen sind aus Sicht des VFF kritisch zu sehen, da gerade die umfassende energetische Sanierung von Bestandsgebäuden ein zentraler Hebel für die Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor ist. Der Rückgang der Förderung gefährdet das Vertrauen von Eigentümern und Investoren in die langfristige Förderstrategie – insbesondere, da der Sanierungsmarkt 2024 unter großer Unsicherheit litt und erst jetzt wieder an Dynamik gewinnt."
Etat für BEG schrumpft auf rund 12,6 Mrd. Euro
Trotz dieser Einschnitte bleibt der Gebäudebereich der größte Einzelposten im Klima- und Transformationsfonds (KTF). Die Gesamtausgaben für die BEG sinken dennoch deutlich – von bislang 15,3 Mrd. auf künftig 12,6 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um rund ein Viertel.
Der Haushaltsentwurf wird Mitte August an Bundestag und Bundesrat zugeleitet. Der abschließende Beschluss im Bundesrat ist für den 19. Dezember 2025 geplant.