Von Akquisition bis Verkauf IFN schärft Ausrichtung für zukünftiges Wachstum

Akquisition des Fenster- und Türenherstellers Roda UAB, Verkauf der Anteile am Fassadenspezialisten GIG, engere Verzahnung von Topic mit Internorm: Das Internationale Fensternetzwerk IFN hat jüngst mehrere Änderungen in seinem Portfolio vorgenommen – mit welchem Ziel?

IFN Holding: Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger.
IFN Holding: Miteigentümer und Unternehmenssprecher Christian Klinger. - © IFN Holding

Nach der Akquisition des litauischen Fenster- und Türenherstellers
Roda UAB nimmt das Internationale Fensternetzwerk IFN weitere Optimierungen in seinem Firmenportfolio vor: Die Anteile an der oberösterreichischen GIG Holding werden vollständig an Pohn Management verkauft. Neuer Alleineigentümer des auf Fassadenbau spezialisierten Unternehmens ist der bisherige Mitgesellschafter Adolf Pohn. Zudem erfolgt eine engere Verschränkung des Türenherstellers Topic mit Internorm.

Roda – ein weiteres Unternehmen im IFN-Verbund

IFN übernahm bereits im März dieses Jahres 100 Prozent der Anteile am litauischen Unternehmen Roda UAB. Neben den bisher bestehenden Kunden soll Roda in Zukunft auch andere Netzwerk-Mitglieder in Nordeuropa mit hochwertigen Fenstern und Türen beliefern. IFN stärkt nach eigenen Angaben so die Lieferkette seiner Online-Aktivitäten und anderer Geschäftsfelder in Nordeuropa und erhöht die Versorgungssicherheit innerhalb der Gruppe.

Das Internationale Fensternetzwerk ist bereits seit 2015 in den nordischen Ländern präsent. "Nordeuropa hat sich für uns zu einem sehr wichtigen Markt entwickelt. Wir wollen hier das Potenzial der Gruppe weiter ausschöpfen. Roda wird dabei eine wichtige Rolle spielen und unsere Lieferkette dauerhaft absichern", sagt Christian Klinger, Unternehmenssprecher und Miteigentümer der IFN Holding. "Wir sind zudem überzeugt, den Umsatz von Roda – derzeit werden pro Jahr bereits mehr als neun Millionen Euro Umsatz mit Fenster, Türen, Schiebetür- und Falttürsysteme erzielt – durch die Akquisition mittelfristig verdoppeln zu können. Wir investieren dank unserer hohen Eigenkapitalquote auch in schwierigen Zeiten antizyklisch, um uns bereits heute für die Möglichkeiten der Märkte der Zukunft aufzustellen", ergänzt die neue IFN-Finanzvorständin Mag. Barbara Desl.

GIG Holding wechselt in neue Eigentumsverhältnisse

Die GIG Holding ist seit zirka 80 Jahren Spezialist für flexible und maßgeschneiderte Sonderlösungen im Fassadenbau. Das weltweit agierende Unternehmen aus Attnang-Puchheim wurde 1945 als Stahlbaubetrieb Ing. Grill & Grossmann gegründet und beschäftigt heute zirka 160 Mitarbeiter. Nach einer Neustrukturierung mit Eigentümerwechsel im Jahr 1996 erfolgte 2003 der Einstieg von IFN Holding und Pohn Management. Die IFN Holding erwarb zunächst 27 Prozent und hat seine Anteile im Lauf der Jahre auf den Letztstand von 67 Prozent erhöht.

Zum 7. Mai 2025 hat nun Pohn Management sämtliche Anteile der IFN Holding übernommen und ist somit neuer Alleineigentümer der GIG Holding. Über den vereinbarten Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Adolf Pohn, der mit dem Unternehmen in unterschiedlichen Funktionen bereits eng verbunden ist, tritt ab sofort auch operativ in die Geschäftsführung ein.

Fokus auf Kernkompetenzen auf beiden Seiten

"Als IFN Holding werden wir uns in Zukunft sehr stark auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Diese liegen klar bei hochwertigen Fenster-, Tür-, Sonnenschutz- und Fassaden-Produkten, die vor allem im Wohnbau eingesetzt werden. In diesem Segment werden wir unser Angebot zukünftig weiter vertiefen und ausbauen", sagt Christian Klinger. "Das internationale Projektgeschäft mit Großfassaden ist äußerst komplex und unterliegt sehr eigenen Gesetzmäßigkeiten. Hier sehen wir als IFN-Gruppe nicht unsere zukünftige strategische Ausrichtung und haben daher beschlossen, unsere Anteile vollständig an den derzeitigen Miteigentümer zu übertragen. Herr Pohn kennt das Geschäft so gut wie kein anderer. Wir sind froh, dass dieser wertvolle oberösterreichische Leitbetrieb in so erfahrene und versierte Hände übertragen werden kann", schließt Klinger.

Adolf Pohn kennt neben der Branche auch die GIG Holding wie nur wenige. Er hat das Unternehmen seit 35 Jahren in verschiedenen Phasen und Positionen begleitet und freut sich über den gelungenen Abschluss: "Das Fassadengeschäft ist an allererster Stelle Projektgeschäft. Alle Unternehmensteile müssen der Projektabwicklung zuarbeiten und sicherstellen, dass Aufträge verlässlich und hochqualitativ erfüllt werden. Gerade in herausfordernden wirtschaftlichen Zeiten ist ein klarer strategischer Fokus sehr wichtig – dafür werden wir sorgen", gibt sich Pohn optimistisch. In den kommenden Wochen wird der strategische Prozess zur Ausrichtung und Einbettung von GIG in die Pohn-Gruppe in Gang gebracht.

Topic wird Teil der Internorm-Familie

Auch im Bereich der Haustüren wird die IFN-Gruppe ihre Kompetenzen stärken und bündeln. So wird die Premium-Marke Topic, die für verlässliche Handwerkskunst, anspruchsvolles Design und höchste Qualität steht, enger mit Internorm zusammenwachsen. "Die IFN-Strategie ist darauf ausgerichtet, einen langfristigen Mehrwert zu schaffen. Daher wollen wir auch unsere Marktposition im Bereich Haustüren stärken", erläutert Dr. Alfred Schrott, Vorstand für Vertrieb und Marketing. "Durch die Zusammenführung von Topic und Internorm wird die Vertriebs- und Innovationskraft im Bereich Haustüren deutlich gestärkt, das Produktportfolio um eine Premium-Marke erweitert und neue Marktpotenziale im hochwertigen Segment werden erschlossen."

Das Unternehmen mit seinem Standort in Sarleinsbach und die Marke Topic werden unverändert weitergeführt. Was schrittweise aufgebaut wird, ist ein Kompetenzzentrum für Haustüren mit einem gemeinsamen Produktmanagement. "Dieser Schritt vereint das Beste aus beiden Welten: auf der einen Seite ein hochwertiges Designprodukt mit Handwerksqualität, auf der anderen Seite die Internationalität und die Vertriebskraft von Internorm. Für uns ein klares Zeichen für Innovation, Wachstum und Zukunftssicherheit", schließt Christian Klinger.